Endlich war es wieder soweit mit der WWDC 2013 Keynote und ich war weit, weit weg ohne Netzzugang. Was für eine Pein, denn in den folgenden Tagen konnte ich mir nur langsam ein Bild darüber verschaffen, was nun in Kalifornien vorgestellt wurde.
Viel wurde erwartet auf der WWDC, denn immerhin sind Apple-untypisch über 8 Monate seit der letzten Keynote und Produktvorstellung vergangen. Im letzten Jahr hatte Apple noch ein Produktfeuerwerk gestartet und dann war erstmal lange Ruhe.
Man merkte, dass der Abgang von Scott Forstal und anderer wichtiger handelnder Personen eine Lücke gerissen hat und sich das verbliebene Management rund um Sir Jony neu ordnen musste.
Die WWDC ist die klassische Präsentation von neuen Betriebssystemversionen und neuen APIs für die Entwickler und diese Erwartung wurde nicht enttäuscht. Aber auch für die mere mortals unter uns gab es Produkte zu bestaunen, wie z.B. den revolutionären Mac Pro. Wie lange haben die Profis auf einen neuen Mac Pro gewartet und nun sind sie unzufrieden.
Das neue MacBook Air hat die neue Prozessorgeneration von Intel und erfüllt die Träume vom “All-Day” Computer, was die Nutzungszeit angeht. Bemerkenswert, aber eine evolutionäre Weiterentwicklung.
So bleibt dann schließlich als Ergebnis ein neues Mac OS X Mavericks, diesmal nicht nach einer Grosskatze benannt, und das neue Design von iOS 7.
Hat Apple geliefert?
Wenn man dem Aktienkurs Glauben schenken will, dann war das nicht genug. Auch ich habe mich in den letzten Tagen gefragt, ob dies nun genug war, um 8 Monate Funkstille zu rechtfertigen. Ich bin noch nicht zu einem wirklich befriedigenden Ergebnis gekommen.
In den letzten Tagen habe ich mir dann die Keynote angeschaut, viele Kommentare auf Webseiten und Blogs gelesen und auch Gespräche mit anderen Apple-Fan Boys geführt, um mir eine differenziertere Meinung zu bilden.
Grundsätzliche finde ich, dass Apple seine Hausaufgaben gut gemacht hat. Die Änderungen in Mavericks sind sinnvolle und folgerichtige Weiterentwicklungen. Kritikpunkte wurden geschlossen, wie z.B. die Vollbilddarstellung mit mehreren Monitoren. Das Vollbildkonzept wurde jetzt auch auf den Finder anwendbar. Bald wird man keinen Desktop mehr brauchen 😉
Die Tags habe ich auch in der Vergangenheit nicht genutzt und ich bezweifle, dass ich es in Zukunft flächendeckend einsetzen werde.
Alles in allem freue ich mich auf Mavericks, ärgere mich aber darüber, dass ich mit Sicherheit wieder eine neue Parallels-Version kaufen muss. Diese Jungs kassieren immer ab 🙁
Auch auf iOS 7 freue ich mich. Den Parallax-Blick auf den Hintergrund finde ich faszinierend. Ich liebe dieses Eye Candy. Die Gestaltung der Icons polarisiert. Natürlich finde ich es schön, dass das Wecker-Icon jetzt die aktuelle Uhrzeit anzeigt. Aber das Game Center Icon ist schon sehr nichtssagend. Wenn die Jungs wirklich Luftballons meinten, dann ist es ihnen nicht gut gelungen.
Natürlich ist das Control Center gut. Viele haben auf die Möglichkeit gewartet, endlich Bluetooth und WLAN an- und abzustellen. Aber mal ehrlich: das Power Management von Apple war immer gut und man brauchte sich wirklich nicht um solche technischen Fragen zu kümmern. Da habe ich mich immer sehr gut bei Apple aufgehoben gefühlt. Das Design erinnert mich wirklich an das Apple Control Panel von 1984. Leider 🙁
Ich bin überzeugt, dass Apple nicht alles gezeigt hat. Aber ich hätte mir wirklich gewünscht, dass die Jungs bereits das Konzept für die Apple Uhr in der Tasche haben. Da scheint es wirklich nichts im Jahr 2013 zu geben. Ich fürchte, dass 2013 als verlorenes Jahr in Erinnerung bleiben wird. Noch nie hat es über 8 Monate keine Ankündigung gegeben. Noch nie in den letzten 6 Jahren hat es eine solche Phase des Wartens gegeben.
Man merkt, dass das fehlende Reality Distortion Field auch unser geliebtes Apple “normaler” gemacht hat. Wunder, wie ein neues, die Welt auf den Kopf stellende Produkt, passieren nicht mehr. Schade eigentlich, und nicht gut für mein Aktienvermögen.