Was bedeuten Kindle Fire (HD) und Nexus 7 für den Android-Tablet Markt?
Letzte Woche stellte der nächste große Anbieter auf dem Android-Tablet Markt seine neuen Geräte vor. Jeff Bezos beschrieb sehr genau auch meine Einschätzung des Android-Tablet Marktes: “Die Leute wollen keine Gadgets mehr, sondern sie wollen Services”. Und sie wollen günstige Preise. Die einzigen, die das ermöglichen können, sind solche Anbieter wie Amazon und Google. Sie bieten die Tablets zum Selbstkostenpreis an und machen ihre Margen über die langfristige Kundenbindung an ihr Ökosystem anderer digitaler Produkte: eBooks, mp3-Musik, Filme, Serien, Magazine, etc.
Über den zukünftigen Umsatz dieser Produkte werden die “Gadgets” finanziert, die man den Kunden günstig in die Hände gibt. Und jeder Kunde, der ein Kindle Fire (HD) oder Nexus 7 kauft, ist für Samsung, Sony und andere Anbieter verloren. Aber natürlich auch für das iPad und das Apple Ökosystem.
Apps speziell angepasst für Tablets
Amazon und Google haben verstanden, was Steve Jobs 2010 bereits gewusst hat und auch bei der Vorstellung des iPads sehr deutlich gemacht hat. Das Tablet als Geräteklasse zwischen Smartphone und Laptop muss einiges besser machen als diese beiden anderen Geräteklassen. Diesen Mehrwert weisen Tablets nur nach, wenn die größere Bildschirmfläche gegenüber Smartphones besser genutzt wird. Und da zeigten die Apps-Anbieter auf dem Android-Markt noch nicht viel Kreativität. Das Angebot auf der iPad-Plattform ist da größer. Gerade Verlagsinhalte wie Bücher, Magazine und Zeitungen nutzten die Möglichkeit des größeren Screens bisher nur auf dem iPad. Das ändert sich jetzt auf den Amazon-Tablets, die anscheinend auch eine Vielzahl an Verlagsinhalten bereitstellen.
Wer sich die Benutzeroberfläche der neu vorgestellten Fire-Tablets angeschaut hat, wird festgestellt haben, daß Amazon auch hier wieder eine spezielle Anpassung der Android-Plattform durchgeführt hat. Neben Apples iOS gibt es wahrscheinlich kein anderes System, was seine Nutzer so sehr einschränkt.
Selbst Google hat bei seinem Nexus 7 erstmals Einschränkungen eingebaut, damit sich der Kunde in seinem Ökosystem bewegt und die Inhalte auf legalen Weg über ihre Markets/Stores bezieht. Natürlich hat man auf dem Nexus 7 größere Freiheiten als auf Amazons Fire-Geräten. Vor allem, da Amazon die noch günstigeren Preise über Werbeeinblendungen realisieren möchte.
Preiswert oder billig?
Dummerweise hat man damit den Markt für andere Tablet-Anbieter kaputt gemacht. Der durchschnittliche Android-Kunde wird sich wahrscheinlich am Preis orientieren und so günstig oder noch günstiger wie Amazon und Google kann kein anderer Anbieter mitgehen. Sony hat mit seinen Stores (Musik, Movies, Games) durchaus noch Potential, aber deckt nicht alle Inhalte ab. Alle anderen werden jetzt auf den Windows 8 Zug aufspringen, was man auch schon bei den großen Messen wahrnehmen konnte. Android ist verschwunden und Windows 8 dominiert die mobilen Geräte.
Im Smartphone-Markt zeichnet sich das noch nicht ab. Dort beherrscht Android den Markt und wird das auch weiterhin mit entsprechenden Wachstumsraten tun.
Amazon präsentiert neues Kindle Fire – Neue Tablets für Deutschland – Digital – Süddeutsche.de