Persönlichkeiten Verstärker

Ken Ishiwata (*1947 – †2019)

Lesedauer: 3 Minuten KI Signature war immer ein faszinierendes Label auf den Marantz-Verstärkern. Ken Ishiwata war der Kopf bei diesem Klang-Tuning

Erst diese Woche erfuhr ich, dass einer der Paradiesvögel der HiFi-Branche im November letzten Jahres verstorben ist: Ken Ishiwata.

Er war über 41 Jahre bei Marantz und seit 1996 Brand Ambassador (Markenbotschafter) für diese Firma. In dieser Rolle trat er auch regelmäßig auf Hifi-Messen auf und erklärte uns allen, warum Hifi-Technik wichtig ist, aber betonte auch immer was wirklich wichtig ist: Musik.

Frage: Was denken Sie was die Zukunft des High End Audio bringt?

KI: Sie bringt was sie immer gebracht hat: Emotionen. Because Music Matters

Interview mit Ken Ishiwata (Deutsche Marantz-Homepage)

Ken Ishiwata und sein ewiges Mantra – die Musik ist wichtig

Das habe ich sehr an ihm geschätzt – die Konzentration auf die Musik. Als Tech-Nerd bin ich auch immer gern bereit in neue Hifi-Technik zu investieren, um einen besseren Gesamtklang meiner Anlage zu erhalten. Auch habe ich verstanden, daß man immer die Raumakustik beachten muß und kleinste Änderungen in der Stellung von Lautsprechern und Sitzposition einen besseren Klang bedeuten können. Aber die Grundlage unseres Hobbys sollte die Liebe zur Musik sein. Jeder hat seinen ganz individuellen Musikgeschmack und deshalb wird man auch ganz individuelle Anlagen optimiert auf den eigenen Musikgeschmack bauen wollen.

Ken Ishiwata gehörte wirklich zu den schillernden Figuren dieser Branche, der bei Marantz immer wieder spezielle Geräte unter dem Label KI Signature herausgebracht hat. Der Japaner wohnte in Europa und hatte in Eindhoven in der Europa-Zentrale ein Hörstudio, wo er diese Geräte optimierte. Er nutzte dabei die ganzen Ressourcen von Marantz und wirkliches Fachwissen ohne auf die Kosten achten zu müssen. Dies waren dann Maßnahmen wie der Einsatz von Kupfergehäusen, besseren elektronischen Bauteilen, größeren Gehäusefüßen mit besserer Dämpfung und spezielle symmetrische Schaltungen (Doppel-Mono). Im Gegensatz dazu verkaufen Schlangenölverkäufer (Link) nur heisse Luft und esoterische Marketingblasen.

Ken Ishiwata – Hifi-Ikone und Mode-Ikone

Sein Auftritt war immer aufregend, was seine Kleidung anging. Er hatte sich in Antwerpen niedergelassen und genoß die Modeszene in dieser Stadt. Er hatte einen wunderbaren Humor und seine Reden waren interessant, weil er immer wieder die Entwicklung unseres Lieblingshobby Hifi/High End im Laufe der Geschichte aus seiner Sicht beschrieb.

Ken Ishiwata im Wandel der Zeit. Nicht nur eine Hifi-Ikone. Auch eine Mode-Ikone.
Hifi-Ikone Ken Ishiwata

Aber für mich persönlich war er schwer zu verstehen. Sein japanisch-gefärbtes Englisch war nicht immer leicht verständlich. Aber man verspürte in seinen Reden immer die Begeisterung und Leidenschaft, die er für Musik hatte. Vor allem, wenn er beschrieb, wie sich die Technik über die Jahrzehnte immer wieder veränderte. Jeder Technologiewechsel brachte immer erst schlechte neue Technologie, die über die Jahre immer verbessert und verfeinert wurde. Beispiele waren die Wechsel auf Transistorverstärker, der Wechsel zu CDs, die Einführung von MP3 und Streaming. Jedesmal gab es ganze Glaubenskriege, aber in der Folge auch immer technische Verbesserungen. Und Ken Ishiwata war einer derjenigen, die diese Entwicklungen aktiv mit vorangetrieben haben.

Besondere Marantz-Produkte aus seinen Händen

Den Köpfen hinter der Marantz 10er Serie (Verstärker PM10 und SACD-Player SA10), Rainer Finck und Ken Ishiwata, sei mit den beiden Geräten ein wahrer Meilenstein der Audiophilie gelungen. Beide Geräte werden für jeweils 8000€ angeboten. Wenn der Preis nicht wäre, dann würde der PM10 schon Teil meiner Anlage sein und den Cambridge Audio Azur 851A ersetzen.

Verstärker Marantz PM10. Auch aus den Händen von Ken Ishiwata
Verstärkerikone Marantz PM10 (Quelle: Marantz Webseite)

Sein letztes KI Signature Produkt war die KI Ruby-Serie zu seinem 40. Firmenjubiläum. Im Mai 2019 trat Ken Ishiwata als Markenbotschafter von Marantz zurück. Im November starb er nach kurzer schwerer Krankheit.

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