Das Datenhaltungs- und IT-Servicekonzept der Zukunft funktioniert nicht mehr. Die Cloud als Buzzword der IT-Industrie für DEN IT-Trend der nächsten Jahre ist tot. Auch Steve Jobs letzte Mission, nämlich die iCloud zu erklären und zu verkaufen, ist zum Scheitern verurteilt. Der NSA-Skandal kostet die Industrie Milliarden durch fehlendes Vertrauen der Kunden.
Ein Manifest gegen Cloud
Wer vertraut denn Anbietern seine digitalen Daten an, wenn sie nicht vor fremden Zugriff sicher sind? Wer garantiert einem denn, dass Firmengeheimnisse oder private Daten nicht vom Anbieter selbst oder irgendeinem Geheimdienst ausgewertet werden?
Und es hat sich wirklich gut angehört. Daten jederzeit in Zugriff und über alle Geräte synchronisiert. Zugriff für verteilte Arbeitsgruppen erteilen und Dokumente gemeinsam erstellen. Professionelle Datensicherung und Archivierung.
Die Cloud ist eine Erweiterung der Client-Service-Infrastrukturen und der Web-Services. Alles zusammen erlaubt komfortable Services für Firmen und Consumer.
Wichtigstes Kriterium ist aber die Privatsphäre und der Datenschutz, Verhinderung von unberechtigten Zugriffen. Die ist aber nicht gegeben. Nicht nur, dass die Anbieter selbst direkten und unverschlüsselten Zugriff auf die Inhalte der Kunden haben, sondern die Anbieter sind gezwungen worden Hintertüren für Geheimdienste einzurichten.
Jetzt will Apple sogar die auf den Rechnern hinterlegten Passwörter in der Cloud synchronisieren.
Tut mir leid, Apple, Amazon, Google, HP und wie ihr auch alle heißt. Cloud ist tot und verbrannt. Wenn ihr nicht maximale Sicherheitsstandards implementiert und die Zugriffssteuerung allein dem Kunden überlässt, werdet ihr dieses Konzept nicht mehr anbieten können.
Cloudifizierung ist eine Notwendigkeit
Trotz allem ist die Cloudifizierung eine Notwendigkeit. Deshalb investieren die großen Cloud-Serviceanbieter Milliarden in die dafür notwendigen Infrastrukturen und Services. Im Sinne von DSGVO ist es allerdings von Vorteil, wenn diese Strukturen in der EU oder in Deutschland gehostet werden. Da aber auch weiterhin die größten Anbieter US-Firmen sind, ist wahrscheinlich der Durchgriff auf unsere Daten durch die NSA weiter möglich.
Ich bin gespannt, ob eine europäische Cloud es besser machen wird. Ich bezweifle es. Auch europäische Nachrichtendienste werfen begehrliche Blicke auf unsere Daten. Und sie fordern Hintertürchen ein.