Disclaimer: ich weiß, daß gerade im PC-Bereich die Entwicklung der Computertastaturen von Herstellern wie IBM und Cherry vorangetrieben wurde. Aber mein Museum enthält keine PCs, an denen ich diese Entwicklung aufzeigen könnte. Ich orientiere mich an meinen Sammlungsstücken. Ich finde das viel interessanter 😀
Sammelst Du Tastaturen?
Die Idee zu diesem Artikel kam mir vor ein paar Jahren, als eine Freundin vor meinen Computern stand und mich fragte, warum ich Tastaturen sammeln würde. Zuerst musste ich lachen. Aber im Nachhinein musste ich doch eingestehen, dass dieser Eindruck entstehen konnte. In meiner Bibliothek stand ein Homecomputer neben dem anderen. Diese bestehen aus einem Gehäuse, welches den Computer und die Tastatur enthält. Und natürlich nimmt die Tastatur den meisten Raum ein.
Und weil die wenigsten heute diesen Anblick kennen, möchte ich hier eine Galerie dieser Tastaturen präsentieren.

8bit Homecomputertastaturen der frühen 80er-Jahre
In dieser Zeit gab es Tastaturen, die manchmal haarsträubend schlechte Ergonomie boten. Sie hatten nichts gemein mit der Qualität heutiger Tastaturmodelle. Und mit diesen schlechten Beispielen (aber auch positiven Ausnahmen) der Homecomputerära (1981-1986) möchte ich beginnen:

Sinclair ZX81

Mein allererster Computer und bestes Beispiel für billige und unergonomische Tastaturen. Eine Folientastatur ohne jeglichen Druckpunkt. Die „Tasten“ waren mehrfach belegt. Dieser Rechner kam 1981 auf den Markt, war aber bezahlbar wegen all der Kompromisse, die Sinclair eingegangen ist, u.a. bei der Tastatur. Ihr seht hier eine kleine Fläche für das Tastenfeld, die Leertaste ist unten rechts und damit keine wirklich große Leertaste unterhalb der Tastatur wie es sonst ergonomisch üblich ist. Nur eine Hochstelltaste ist vorhanden.
ZX81 Push-Button Keyboard

Ob es damit wohl besser geht? Diese Lösung wurde auf die Folientastatur des ZX81 geklebt. Der einzige Vorteil war, daß man mit diesem Aufsatz einen Hub bei den Tasten hatte. Aber im Grunde wurden Stifte auf die Folientastatur gedrückt, die dann den Kontakt auslösten. Ergonomisch kein großer Gewinn. Trotz allem war ich froh, daß ich diese „Krücke“ hatte.
Memotech Tastatur für den ZX81

Mein letzter Versuch mit dem ZX81. Rein vom Tastaturlayout dieselben Einschränkungen wie beim originalen ZX81. Aber vom Tippgefühl um Welten ergonomischer. Der pure Luxus für ZX81-Nutzer.
Sinclair ZX Spectrum

Der nächste Versuch von Sir Clive Sinclair. Aber wieder nur billig und abseits jeglicher Standards. „Dead Flesh“ wurde das Schreibgefühl mit dieser Tastatur von der Presse beschrieben. Das geht mit Sicherheit noch besser.
Sinclair ZX Spectrum+

Dieser Computer sollte eine bessere Tastatur für den erfolgreichen ZX Spectrum bieten. Man konnte sogar eine alte Spectrum-Platine in ein solches Leergehäuse einbauen. Und das Layout versprach eine professionelle Tastatur mit großer Leertaste und vielen Zusatztasten wie z.B. Cursortasten und zwei Hochstelltasten. Aber das Schreibgefühl war enttäuschend, weil wieder gespart wurde. Eine Gummi-Matte lieferte einen schwammigen Eindruck und einen richtigen Tastaturklick gab es auch nicht. Aber die Tastatur sah schick und elegant aus.
Sinclair ZX Spectrum 128K

Der letzte Versuch von Sir Clive bevor er seine Firma an Sir Alan Michael Sugar verkaufen musste. Aber auch diese nutzte er nicht. Er blieb seiner Devise von preiswert (oder billig) treu. Nicht besser als die Tastatur des ZX Spectrum+. Aber der allerschönste Sinclair Computer. Der ZX Spectrum Next von 2019 orientiert sich daran. Zum Glück hat das Team, was den Next rausbrachte ein viel besseres Tippgefühl mit viel Aufwand realisieren können. Ich freue mich schon auf meinen ZX Spectrum Next, der im August 2021 geliefert werden soll.
Texas Instrument TI99/4A

Diese Tastatur sieht zwar gut aus, sie ist es aber nicht. Die Tasten sind zu klein und stehen zu nah zusammen. Das Tippgefühl und -geräusch war aber besser als bei allen Sinclair-Computern davor. Interessanterweise ist der 4A die verbesserte Version des TI99/4. Die Verbesserung ist die Tastatur.
Acorn Electron

Acorn hat bei seinen Computern immer gute Tastaturen verarbeitet. Selbst bei seinem Spar-Modell Electron wurde dies realisiert. Sehr gutes Tippgefühl und -geräusch. Die beste Tastatur von allen, die bisher genannt wurden.
Oric 1

Geht es schlechter als beim ZX Spectrum? Ja! Der Oric 1 sollte einiges besser machen als sein großer Konkurrent. Es wurde eine große zentrale Leertaste, Cursortasten und zwei Hochstelltasten vorgesehen. Aber das Schreibgefühl wurde von vielen Zeitgenossen als noch schlechter, und fast nicht nutzbar beschrieben.
Oric Atmos

Auch Oric bekam die Chance die Tastatur beim nächsten Modell besser zu machen. Tatsächlich ist das fast die einzige Verbesserung, die durchgeführt wurde. Selbst ein Softwarebug des Oric 1 ist nicht behoben worden. Das Tippgefühl ist gut. Die Tastatur mit seinem rot/schwarz-Kontrast ist ein Hingucker. Fast eines der schönsten Geräte meines Computermuseums – gerade wegen der Tastatur.
Epson HX20

Was für eine großartige Tastatur. Da stimmt einfach alles. Eines der ältesten Stücke meiner Sammlung. Ein gutes und schickes Layout. Der Rechner wurde bis in unsere Zeit auch von der Bundeswehr für unterschiedliche Zwecke eingesetzt. Offensichtlich war die Tastatur auch robust genug. Mein Gerät dürfte auch aus Bundeswehrbeständen kommen.
Apple IIc

Apple hatte ab dem Apple II immer gute Standard-Tastaturen von guter Qualität, aber hat schon bei diesen ersten Tastaturen eigene Apfel-Tasten und sonstige Sondertasten eingeführt. Das ist bis heute so und leider nicht immer kompatibel mit PC-Software, wenn diese in der VM gestartet werden. Der IIc hat eine ikonische Tastatur, die zu diesem kompakten Gehäuse passt. Das Schreibgefühl ist exzellent.
Schneider CPC 464

Der Schneider ist die deutsche Variante des englischen Originals von Amstrad. Und der hatte quietschebunte Steuertasten. Dagegen ist die Tastatur des Schneider nüchtern gestaltet. Aber für einen günstigen Homecomputer war die Tastatur gut und hatte auch noch einen abgesetzten Ziffern- und Cursorblock.
Commodore Plus/4

Wie alle Commodore Homecomputer der 80er-Jahre (außer dem C116) hat auch der Plus 4 eine gute Tastatur mit einer guten Mechanik. Deshalb wollte ich die Tasten reinigen und habe sie einzeln rausgehebelt. Beim Zusammenbau habe ich festgestellt, dass ich bei dieser Aktion leider einige Tastenbefestigungen beschädigt habe. Sehr ärgerlich. Lustig dagegen sind die pfeilförmigen Cursortasten. Nicht gerade würdig für das professionelle Publikum, was dieses Gerät kaufen sollte.
16bit Computertastaturen der 80er-Jahre
Mit dem Sprung von 8bit auf 16bit haben sich die Hersteller bemüht, dem gestiegenen Anspruch auch bei den Tastaturen gerecht zu werden. Richtig schlechte Tastaturen gibt es in dieser Zeit selten. Aber dadurch, dass die Ökosysteme der Computerhersteller nicht untereinander kompatibel waren unterschieden sich die Tastaturen bezüglich einiger Sondertasten.

Schauen wir uns mal ein paar Beispiele aus meinem Computermuseum an:
Sinclair QL

Ich habe viel mit dieser Tastatur gearbeitet. Sie ist von Sinclair die einzige, die sich an ein Standardlayout hält. Keine Mehrfachbelegung der Tasten wie vorher bei den ZX-Computern. Er sollte ein Business Computer werden, aber die Sparmaßnahmen führten dazu, dass keiner diesen Rechner als solchen wahrnahm. Das Tippgefühl war wieder richtig schlecht, da Sinclair nur eine Plastikmatte unter die Tasten legte.
Apricot XI

Hier ist die Tastatur eines der wenigen „fast“ PC-Kompatiblen auf dem europäischen Markt. Aber ACTs Apricot-Computer hatten immer besondere Tastaturen. Dieser hatte ein eingebautes LCD-Display mit sechs programmierbaren Funktionstasten. Daneben gab es 8 normale Funktionstasten. Gutes Tippgefühl.
Atari 260 ST

Der ST hatte im Vergleich zu den 8bit XL/XE Homecomputern eine gute Tastatur. Ich habe über 20 Jahre mit dieser Tastatur gearbeitet. O.K. eher mit der Tastatur vom Atari Mega ST. Und die war sehr gut. Die rautenförmigen Funktionstasten gab es bei allen Atari ST-Modellen und gehörten zur Designsprache.
Atari Mega ST

Die Tastatur des Mega ST (unten, darüber die Tastatur des 260 ST) wurde über ein Spiralkabel mit dem Computer verbunden. Das Tippgefühl war großartig. Grosszügiges Layout. Nur die rautenförmigen Funktionstasten waren gewöhnungsbedürftig. Gegenüber den normalen STs ist der Anschlagdruck der Tasten verbessert worden, die Federung ist härter, so daß das Schreiben sicherer und angenehmer ist. Die Tastatur liegt flacher.
Apple MacIntosh Color Classic

Beim ersten MacIntosh von 1984 war noch eine sehr kompakte Tastatur ohne separaten Ziffernblock und Cursortasten dabei. Ein paar Jahre später sollten die Knubbelmacs dann schon einen höheren, professionelleren Anspruch ausdrücken. Und dies wurde u.a. über die Tastatur erreicht. Ein zusätzlicher Ziffernblock, aber noch ohne die bei PC-Tastaturen schon geläufigen Cursortasten in der Anordnung zwischen Tastatur und Ziffernblock. Auch Funktionstasten gab es bei diesen Mac-Tastaturen noch nicht. Aber sie waren äußerst elegant gestylt und man konnte schon damals die Maus an einem Port an der Tastatur anbringen.
Commodore Amiga 600

Auch die 16bit-Modelle von Commodore hatten gute Tastaturen. Hochwertig aufgebaut und langlebig. Heute ist der Schwachpunkt eher das Flachbandkabel, mit dem die Tastatur am Motherboard angebracht ist, wo die Kontakte oxydiert sind. Das läßt sich aber leicht beheben.
Apple Mac Performa 5200

Diese Tastatur hat das typische Layout der PC-Tastaturen zzgl. der speziellen Apple-Sondertasten. Keine Experimente mehr, aber totlangweiliges Design. Wartet mal ab, was dann passierte als Steve Jobs kam.
Kompakte Computertastaturen der 90er Jahre
Ab den späten 80er-Jahren gab es endlich ausreichend gute Akku-Techniken und sparsamere Prozessoren. Damit waren dann auch tragbare Computer möglich, die auch ohne Netzanschluss eine kurze Zeit mobil genutzt werden konnten. Obwohl Computer wie der Apple Portable mit seinen Bleiakkus alles andere als leicht waren. Und je kompakter die Modelle wurden, desto kleiner und weniger nutzbar wurden die Tastaturen. Eine wirklich interessante Klasse von Computern und ihrer Tastaturen.

Cambridge Computer Z88

Der wirklich letzte Streich von Sir Clive Sinclair im Computerbusiness. Nochmal kamen einige spleenige englische Ideen zusammen. Journalisten haben diesen mobilen Rechner gerne eingesetzt – obwohl die Tastatur wieder nicht professionellen Ansprüchen genügte. Das Layout war in Ordnung, aber das Tippgefühl war absolut schwammig.
Highscreen 386 SX 20

Der Highscreen von Vobis hat eine Standard-Laptop Tastatur, die man bei vielen mobilen PCs der damaligen Zeit genau so vorfand. Ein Zahlenblock wurde über mehrfach belegte Tasten simuliert. Windows-Tasten gab es damals noch nicht. Das Tippgefühl ist gut. Das Tastaturlayout war deutsch, was für PCs in Deutschland Standard war. Die farbliche Unterscheidung der Sondertasten ist sehr hilfreich. Eine Handballenablage gab es nicht, da die meisten PC-kompatiblen Laptops dieser Zeit ohne Maus genutzt wurden und deshalb kein Trackball oder Trackpad erforderlich war.
Apple Powerbook 180

Apple hat auch bei seinen ersten Laptops hervorragende Tastaturen mit großem Hub verbaut. Das besondere war aber die Handballenablage, in deren Mitte der Trackball – ein Vorläufer des Trackpads zur Steuerung des Pointers – positioniert war. Die Tastatur wurde dahinter platziert. Dieses Design ist richtungsweisend gewesen. Heute hat jedes Laptop genau diese Anordnung.
HP 200 LX

Ein sehr kompaktes Gerät benötigt eine sehr kompakte Tastatur. Diese hier ist weitab von jeglicher guten Ergonomie. Die Tasten sind klein und trotzdem wurden große Räume zwischen den Tasten gelassen. Trotz allem wurde auch ein separater abgesetzter Ziffernblock auf dieser kleinen Fläche vorgesehen. Außerdem gab es noch eine zusätzliche Reihe von Sondertasten zum Starten von gewissen Funktionen des Gerätes. Fazit: ein richtiges Mäuseklavier 😉
IBM Thinkpad 701CS

Dieses Thinkpad ist das Sahnestück meiner Laptopsammlung mit einer Spitzentastatur. IBM war immer bekannt für die großartige Qualität bei den Tastaturen seiner Thinkpads. In einem Blogartikel habe ich über dieses Thinkpad und die Geschichte seiner Tastatur geschrieben. Dieses mechanische Wunderwerk bietet eine vollwertige Tastatur auf einer kleinen Gehäusegröße. Diese spezielle Mechanik wurde niemals davor und auch nicht danach mehr eingesetzt.
Apple Newton Tastatur

Ein typisches Beispiel für eine Zusatztastatur mit kompakten Ausmaßen. Der Newton war das erste Beispiel eines PDA zur Eingabe von Texten über einen Stift. Da diese Eingabe noch in den Kinderschuhen steckte und alles sehr langsam verarbeitet wurde, sah Apple die Erweiterung einer Tastatur vor. Das Layout ist zwar kompakt aber das Tippgefühl ist gut.
Atari Portfolio

Noch ein kompakter Vertreter von PC-kompatiblen Geräten. Auch hier war der Schwerpunkt das textbasierte DOS und erforderte nur eine Tastatur ohne viel Sondertasten und Pointerdevices wie z.B. einem Trackpad. Sehr enges Layout wie beim HP 200 LX. Aber der Raum ist besser genutzt und deshalb ist das Tippgefühl akzeptabel.
Apple eMate 300

Das eMate 300 war die letzte Inkarnation des Newton PDAs. Diesmal aber mit integrierter Tastatur und es wurde als kompakter Laptop mit Touchscreen konzipiert. Die Tasten sind sehr klein und der hohe Außenrand macht das Tippen sehr schwierig. Alles anderes als angenehm für Hände von Erwachsenen. Aber dieses Gerät war exklusiv für den Bildungsbetrieb vorgesehen. Eventuell konnten Kinderhände besser damit umgehen 😀
Psion Netbook

Psion war immer bekannt für seine kompakten PDAs mit Tastaturen. Natürlich sind diese Tastaturen aufgrund ihrer Größe nicht wirklich angenehm. Aber dieses Gerät war der bei weitem größte PDA und hatte damit die komfortabelste Tastatur in dieser Klasse. Der Name deutet es schon an, daß es ein kompaktes Notebook darstellen sollte. Die Tastatur hat einen Tastenabstand von 17 mm und der Tastenhub von 3mm macht sie zu einem der angenehmsten kompakten Notebook-Keyboards.
Apple Laptoptastaturen der Jobs-Ära
Nach der Rückkehr von Steve Jobs zu Apple, wurde eine Designoffensive sondergleichen gestartet. Zusammen mit Jony Ive wurden nicht nur Computergehäuse sondern auch passend dazu Tastaturen spektakulär gestaltet. Gerade die tragbaren Computer bekamen aussergewöhnliche Tastaturen eingebaut. Ein paar Beispiele habe ich hier gesammelt.

Apple Powerbook G3 „Wallstreet“

Dieses Gerät war sehr beliebt, vor allem wegen seiner Ergonomie. Das Wallstreet war Star vieler Filme und Fernsehserien. U.a. wurde ein Powerbook G3, allerdings das Pismo, von der Hauptdarstellerin Carrie Bradshaw von Sex and the City genutzt, um ihre Kolumne zu schreiben. Diese Tastatur ist über viele Jahre in mehreren Powerbook-Generationen gereift und ist außergewöhnlich gut.
Apple iBook G3 „Tangerine“

Das erste Consumer-Laptop von Apple in der Jobs-Ära war ein Design Meisterstück von Jony Ive. Aber ist die Tastatur auch wirklich gut? Sie fühlt sich meiner Meinung nach etwas schwammig an. Man konnte die Tastatureinheit leicht herausnehmen, um zusätzliche Technik wie z.B. RAM-Bausteine zu verbauen.
Apple Powerbook G4 „Titanium“

Auch beim Titanium konnte man die Tastatur herausnehmen. Der Schwerpunkt dieses Gerätes lag eher beim riesigen randlosen Screen und nicht auf der Tastatur. Auch deren Tippgefühl empfand ich eher als schwammig.
Apple Powerbook G4 12“

Die Powerbooks im neuen Aludesign hatten wieder gute Tastaturen mit einem sehr guten Tippgefühl. Bei diesem kompakten 12“-Gehäuse hatte man es geschafft eine vollwertige Tastatur bis zum Rand zu verbauen. Keine Kompromisse wurden hier eingegangen und deshalb waren Apples Powerbooks als Arbeitstiere bekannt.
Apple MacBook White

Dies war mein Einstieg in die Mac Welt. Es war der letzte Mac im White Design und es gab auch eine schwarze Gehäuse-Variante. Die Tastatur gehört zu den ersten Chiclet-Tastaturen (the term “chiclet” has also been used to describe low-profile, low-travel scissor keyboards with simplified, flat keycaps separated by a bezel) bei Apple und es ist sehr angenehm darauf zu tippen. Ein Umstieg auf konventionelle Tastaturen mit großem Hub bereitet mir immer wieder Probleme nachdem ich mich an die Chiclet-Tippeigenschaften von modernen Laptops gewöhnt habe.
Apple MacBook Pro 15“

Das MacBook Pro dieser Generation ist auch besonders wegen seiner Tastatur gelobt worden. Danach kamen die Alu Unibody Geräte, die ein Chiclet-Keyboard wie das vorher beschriebene MacBook hatten. Mein Freund Christoph hat jahrelang auf diesen Geräten programmiert und war mit der Tastatur sehr zufrieden.
IBM Thinkpad

Hier ist der King of the Road als Kontrast zu den Apple-Geräten. Danach leckt sich jeder Tastatur-Affizionado die Finger. Die Thinkpad-Tastaturen von IBM und jetzt Lenovo galten immer als die besten Tastaturen in Laptops. Ich habe sehr gerne mit diesem Rechner gerade wegen seiner Tastatur und dem genialen Trackpoint (ein seeeehr kleiner Joystick) gearbeitet. Das Layout ist perfekt und das Tippgefühl wird von keinem Apple-Laptop erreicht.
Apple Desktoptastaturen der Jobs-Ära
Mit dem ersten iMac von 1997 deutete sich schon an, dass Apples Designoffensive ganz besondere Tastaturen hervorbringen würde. Sie waren immer getrennt vom Computer, im Gegensatz zu den integrierten Tastaturen der Laptops. Sie wurden deshalb mit demselben Aufwand gestaltet und mit jeder Design-Generation der Desktops und der Towergehäuse wurden passend gestaltete Tastaturen vorgestellt. Viel Spaß bei den hier gezeigten Beispielen.

Apple iMac G3

Mit dem durchsichtigen iMac kam natürlich auch eine durchsichtige Tastatur auf den Markt. Dies sah schon sehr ikonisch und speziell aus. Im Grunde entspricht das Tastaturlayout und -Design demjenigen der Mac-Tastaturen aus den späten 80er-Jahren. Hier wurde allerdings noch eine Zusatzreihe mit Mini-Funktionstasten vorgesehen. Das Tipgefühl ist angenehm. Allerdings ist die Beschriftung auf den dunklen Tasten nur schwer zu lesen.
Apple iMac G4

Meiner Meinung nach die allerschönste Tastatur aller Zeiten. Fast rahmenloses durchsichtiges Design, leicht ansteigende Tastenreihen und vollständiges und kompromissloses Tastaturlayout. Aber leider sammelte sich Schmutz innerhalb der Tastatur und das sah man. Außerdem vergilbte mit der Zeit das weiße Kunststoff des Gehäuses. Diese Tastatur ist mein absoluter Favorit und deshalb habe ich mir sogar speziell ein makellos weißes Exemplar zusätzlich gekauft.
Apple Power Mac G4

Zu einem Power Mac gehörte natürlich auch eine passend gestaltete Tastatur. Silberglänzend wie das Gehäuse des Computers, mit abgesetztem Cursorblock und Ziffernblock. Sie war fast randlos, aber noch nicht so ikonisch wie die vom iMac G4. Das Tippgefühl war absolut hochwertig, wie es sich für ein Apple-Profiprodukt gehört. Auch hier konnte man die Tastaturbeschriftung wegen der dunklen Tasten nicht gut lesen.
Apple iMac (ab 2008)

Seit über 12 Jahren gibt es jetzt schon die Aludesignlinie bei den iMacs. Drei unterschiedliche Designs gab es für die Computer, aber die kabelgebundene Tastatur hatte seitdem unverändert dasselbe Design. Im Grunde ist es die Umsetzung des Chiclet-Designs der Laptops auf die Desktop-Reihe mit erweiterten Ziffernblock und Cursortastenblock. Es ist minimalistisches Designstück in Alu was vielfach kopiert wurde und nicht erreicht ist. Heute hat Apple nur noch kabellose Desktoptastaturen im Angebot.
Kompakte Computertastaturen ab 2000
Ab 2000 deutete sich langsam an, dass Computertechnik immer kompakter werden würde und der Laptop als mobiler Computer die Desktop-PCs bezüglich der Verkaufszahlen ablösen würde. Ab dieser Zeit wurden immer wieder neue, interessante, mobile Konzepte auf den Markt gebracht. Sehr häufig inspiriert von Vertriebsoffensiven vom Wintel-Kartell, bestehend aus Microsoft und Intel. Zum Beispiel gab es die UMPC- und Netbook-Programme, die Herstellern dieser Computer finanzielle Unterstützung anbot, wenn sie Geräte nach den vorgegebenen Spezifikationen auf den Markt brachten. Beispiele für diese Exoten folgen hier.

Sony Vaio VGN-TX3HP

Dieses Subnotebook hat meinen Freund Ralf über viele Jahre durch die Welt begleitet. Die Tastatur ist aufgrund des kompakten Gehäuses nicht so groß wie eine Standardtastatur, aber man konnte gut und bequem auf ihr Tippen. Sony hat Erfahrungen mit guten Tastaturen bei kleinen Computern und deshalb ist es kein Wunder, dass noch weitere Vaios in dieser Auflistung folgen. Von diesen ist diese Tastatur bei weitem die beste.
Sony Vaio UX

Während das vorherige ein gutes Beispiel für kleine nutzbare Tastaturen war, ist dies das schlechteste. Diese Tastatur wird unter dem Bildschirm versteckt und erfüllt nur minimalste Anforderungen an eine Tastatur. Ja, man hat Tasten, die man drücken kann. Aber man will es nicht – so unbequem ist dieses Tastenfeld. Im Grunde habe ich mich zurückversetzt gefühlt in die Zeit des Sinclair ZX81 😉
Sony Vaio P11Z

Gehäuse und Tastatur sind noch kompakter als das Sony-Subnotebook. Es handelt sich hier auch um einen UMPC, die von Intel und Microsoft als ultramobile Computer konzipiert worden sind. Diese Geräte sind selten an der Tastatur gescheitert, obwohl das Tippen nur als Kompromiss angesehen werden konnte. Lange Texte wollte man auch mit diesem Sony Vaio P11Z nicht schreiben. Aber allemal besser als das grottenschlechte Sony Vaio UX.
OQO2

Das letzte Beispiel in diesem Beitrag für eine UMPC-Tastatur. Etwas besser als die beim Sony Vaio UX, aber so kompakt wie viele Tastaturen der Smartphones dieser Zeit. Diese waren auch nur ein Notbehelf, weil es noch keine kapazitiven Displays mit Onscreen-Tastaturen gab. Und genauso fühlte es sich an mit dieser Tastatur zu tippen.
Fazit
Es hat mir sehr viel Freude bereitet diesen Artikel zu schreiben. Schon lange hatte ich die Idee zu diesem Thema nachdem meine Freundin Ilse mich darauf gebracht hat.
Dieser Beitrag ist der bisher umfangreichste und verweist auf eine Vielzahl von vorhandenen anderen Blog-Beiträgen. Tastaturen sind seit der Z3 von Zuse für Computer als Eingabemedium im Einsatz. Für allgemeine Informationen zu Computertastaturen empfehle ich euch den umfangreichen Wikipedia-Eintrag.
Meine spezielle Sicht auf Computertastaturen habt ihr mit den Beispielen aus meinem Computermuseum erhalten. Ich hoffe dieser Beitrag hat euch einen schönen Überblick zu den Exoten unter den Computertastaturen neben den Klassikern der PC-Tastaturen gegeben.
Ich selbst habe lange mit dem Sinclair ZX81, dem Sinclair QL, dem Atari ST, dem IBM Thinkpad, verschiedenen MacBooks und iMacs, und unterschiedlichsten PC-Tastaturen gearbeitet. Am besten hat mir die Thinkpad-Tastatur gefallen, dicht gefolgt von meinem alten Apple Wireless Keyboard. Das aktuelle Apple Magic Keyboard hat meiner Meinung nach zu wenig Hub und fühlt sich nicht wirklich gut an.
Bei meinem Kunden arbeite ich zur Zeit mit einer Dell-Tastatur und fluche, weil die hohen Tasten und der große Hub immer Probleme beim Tippen bereiten. Die Chiclet-Tastaturen von Laptops und der Apple iMacs sind meiner Meinung nach die letzte und beste Evolutionsstufe der mechanischen Computertastaturen.
Übrigens wurde dieser Artikel vollständig auf der Bildschirm-Tastatur meines iPhone 11 Pro max erstellt. 😀 Aber das wäre dann ein Beitrag für ein neues Thema: virtuelle Computertastaturen.