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BINARIUM

Lesedauer: 4 Minuten Christian Ullenboom hat mit dem Binarium in Dortmund ein ausßergewöhnliches Museum für Spielkonsolen und Computer aufgebaut

Das Binarium in Dortmund ist ein bemerkenswertes Computermuseum. Durch Zufall habe ich darüber erfahren und wollte sehen, ob ich dort was finde, was ich bisher noch nicht kannte. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Eingang zum Binarium in Dortmund

Vor einigen Monaten ergab eine meiner Recherchen, daß in Dortmund ein neues Computermuseum entstanden ist. Tatsächlich beschreiben die Betreiber das Ziel des Museums so:

“Das neue Museum gibt der Geschichte in der Entwicklung von persönlichen Computern und Spielkonsolen einen Raum. Ziel ist es, das größte Museum für Heimcomputer und Spielkonsolen aller Generationen zu betreiben und die Artefakte einem interessierten Publikum zugänglich zu machen.”

Natürlich war ich gespannt, wie die Initiatoren die Exponate präsentieren, und vor allem welche Exponate sie haben. Ich wollte wissen, ob dort Geräte ausgestellt sind, die ich noch nicht kannte. Und tatsächlich konnte ich ein Gerät finden, das mir bis dahin unbekannt geblieben ist. Doch dazu später.

Inhaltsverzeichnis

Spielkonsolen

Der Schwerpunkt und die erste Phase der Entwicklung dieses Museums war den Spielkonsolen gewidmet. Nicht gerade mein Hauptinteresse. Aber so wie sie es aufbereitet hatten, habe ich mich in diese Ausstellung hineingezogen gefühlt. Die Exponate sind aussergewöhnlich. Ab der ersten Spielkonsole “Odyssey” bis zur 8. Spielkonsolengeneration hat das Binarium eine unglaublich faszinierende Übersicht aufbereitet. 

Mir war bis zu diesem Zeitpunkt nicht klar, daß der Zusammenbruch der Spielkonsolenindustrie nur ein westliches Phänomen war, und in Japan unter dem Begriff “Atari-Schock” bekannt ist. Umso schöner war dann die mir völlig unbekannte Entwicklung der Nintendo FamiCom-Reihe aufgezeigt.

Auch die Möglichkeit mit wirklich funktionsfähigen Spielkonsolen unterschiedlicher Epochen wirklich spielen zu können, hat mich fasziniert. Leider sieht man, daß dadurch auch Geräte beschädigt werden. Der Flugsimulator war nicht nutzbar. Ich hoffe, daß das Binarium diesen wieder instandsetzen kann.

Heimcomputer

Aber dann begab ich mich in die erste Etage. In dieser haben sie die “persönlichen” Heimcomputer seit Ende September ausgestellt. Dies war für mich persönlich der Bereich, der mich am meisten interessierte. Und ich wurde nicht enttäuscht. Dieser Bereich ersteht zwar noch, aber was sie dort bereits zeigen, haben sie thematisch sehr professionell aufgebaut.

Ich war begeistert von der Vielzahl der gesammelten Exponate. Vor allem die grosse Menge an MSX-Computern, und auch Ostblock-Computern fand ich beeindruckend. Der Kampf zwischen Sinclair und Commodore war sehr schön beschrieben.

Überhaupt hat natürlich Commodore einen grossen Bereich des Museums eingenommen, was der Bedeutung für den deutschen Markt entspricht. 

Aufbereitung im Binarium für Commodore Computer

Schmunzeln musste ich, als ich das Wohnzimmer der 70er-Jahre sah und von dort aus den Blick auf die Apple-Exponate werfen konnte.

Die noch unfertige Apple-Sammlung im Binarium in Dortmund

Der Jupiter Ace 4000 ist das Gerät, welches ich vorher noch nicht kannte und ich möchte mich bei den Betreibern für dieses schöne Stück sehr bedanken. 

Der Jupiter ACE 4000. EIne Neuentdeckung im Binarium in Dortmund

Es war auch schön zu sehen, daß das Museum einen Sinclair ZX Spectrum 128k (Toastrack) in einem besonders guten Zustand hat. Und die Krönung war dann auch der Sinclair C5. Ein tolles Exponat für ein Computermuseum, was nicht selbstverständlich ist. Aber mit diesem Produkt (und auch mit dem QL) hat Sinclair seine Firma in den Ruin getrieben.

Das Sinclair C5 im Binarium in Dortmund

Fazit

Ich kann das Binarium einem jeden empfehlen, der in den 80ern und 90ern wie ich mit Homecomputern gross geworden ist. Man sieht, daß den Initiatoren noch viele Möglichkeiten der Erweiterungen bleiben, wenn sie die Geschichte mit interessanten Exponaten der 90er und 2000er weiterabdecken wollen.

Da die Initiatoren noch lange nicht alle geplanten Konzepte umgesetzt haben, freue ich mich auf weitere Besuche. Ich bin begeistert von der Idee und der Umsetzung und ziehe den Hut vor Christian Ullenboom, der hier was ganz Besonderes geschaffen hat.

P.S.: den MOS 6502 und den Z80-Prozessor muss man umhängen. Die beiden hängen unter den falschen Schautafeln 🙂

[BINARIUM]

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