Labcaches sind ein neues Spiel für Nerds. Sie sind eine neue, noch experimentelle Form von Geocaches und werden von der Organisation Geocaching.com/Groundspeak und seinen Nutzern weiterentwickelt. Eine dieser Nutzerinnen hat in ihrem Blog über die Erstellung solcher Labcaches geschrieben. Wer bis jetzt nur Bahnhof verstanden hat und nicht weiß, was Geocaching ist dem empfehle ich dringend meinen Beitrag über das nerdige Hobby Geocaching zu lesen.
Was sind Labcaches?
Das habe ich mich auch gefragt, als mir meine Freundin Ina vorschlug einen solchen Labcache zu machen. Warum sollte ich eine neue App runterladen? Was passiert mit meiner Statistik bei Geocaching.com?
Ina tat sich etwas schwer mir meine Bedenken zu nehmen, aber sie überzeugte uns davon, es doch mal zu versuchen. Aber zuerst sind zwei Schritte auf Seite des neuen Labcachers erforderlich.
- Erster Schritt: die Adventure Labcache App auf das Smartphone runterladen.
- Zweiter Schritt: mit dem eigenen Geocaching.com-Account anmelden.
Aber dann kann man in die Tiefen der App absteigen und bekommt sofort als erstes eine Übersicht der verfügbaren Labcaches in der direkten Umgebung. Es ist schon verwunderlich, wieviele Labcaches schon verfügbar sind. Angefangen hat man 2019 mit 250 speziell ausgewählten Premium-Geocachern, die exklusiv die ersten Labcaches erstellen durften und mit den Möglichkeiten der App herumspielen konnten. Aber seit einiger Zeit kann man sich bei Geocaching.com auch selbst bewerben Labcaches erstellen zu dürfen, wenn man einige Voraussetzungen erfüllt.
Mit dem Smartphone auf die Jagd – Labcaches sind nicht nur ein Spiel für Nerds
Aber nun wirklich zur oben gestellten Frage. Labcaches sind im Gegensatz zu „normalen“ Caches eine Abfolge von einzelnen Stationen, die man mit seinem Smartphone erreichen muss und erst dann vor Ort eine Frage gestellt bekommt. Der Unterschied ist wichtig, weil damit Besitzer von reinen GPS-Geräten (wie z.B. von Garmin) nicht alleine mit diesen Geräten weiterkommen. Es ist immer noch ein Smartphone erforderlich, denn die oben genannte Adventure Labcache App und eine Online-Datenverbindung werden benötigt.
Am Zielort angekommen, bekommt man von der App eine Frage angezeigt, deren Antwort man idealerweise nur mit Hinweisen vor Ort lösen kann. Dies wiederholt sich insgesamt fünf Mal und dann hat man den Labcache bestanden. Alle fünf Positionen werden dann in der eigenen Geocaching-Statistik separat gezählt.
Das Schöne für viele Nicht-Nerds ist, dass man bei dieser Art Geocaching viel über diese Orte kennenlernt, was man sonst nicht so wahrgenommen hätte. Meiner Freundin macht diese Art Geocaching mehr Spaß als die „traditionelle“ Art. Bei dieser Art Caches wird viel häufiger in Städten gesucht. Man kann die Stationen bequem abgehen und dabei auch die Stadt besser kennenlernen. Labcaches werden zur Zeit weniger in Wald und Feld in der freien Natur gelegt.
Aber kommen wir jetzt zu einem Erfahrungsbericht, wie sich das Labcachen mit der Adventure Labcache App anfühlt.
Ein Erfahrungsbericht
Ich berichte hier von einem Labcache, den ich in Wiesbaden gemacht habe. Ich versuche natürlich alle Hinweise zu Aufgabenstellungen und Hinweisen unkenntlich zu machen. Dieser Bericht soll nur dazu dienen ein Gefühl für die App, das Spiel und auch den Spaß mit Labcaches zu vermitteln. Und es ist wirklich wahr: Labcaches sind nicht nur ein Spiel für Nerds.
Die App führt den Nutzer entlang eines vorgegeben Weges über 5 Stationen. Wenn man sich der angegebenen Station nähert, dann liefert die App eine haptische und auch sichtbare Rückmeldung. In dem Moment wird auf dem Screen von „Komm näher“ auf „Antwort“ umgeschaltet. Dann bekommt man die Frage gestellt, die der Autor sich für diese Position ausgedacht hat. Meistens ergeben Hinweise in der direkten Umgebung die Lösung. Das können Tafeln und Inschriften sein, das können irgendwelche Gegenstände sein, die man finden muss.
Habt ihr die Lösung auf die Frage gefunden?
Diese gibt man ein und bekommt eine Rückmeldung. Entweder eine Dialogbox „Falsche Antwort“ oder ein akustisches Signal und eine schöne Animation. Das Gefühl des Erfolgs ist toll und süchtigmachend, wenn man die richtige Antwort eingegeben hat. Wichtig ist auch, den Hinweisen des Autors genau zu folgen, da manchmal die Art der Eingabe (z.B. mit oder ohne Leerzeichen) wichtig ist.
Der Autor des Labcaches liefert dann noch eine Zusammenfassung dieser Station und trägt diese in das sogenannte Journal ein. Das Journal ist dann eine Art Logbuch des Labcaches. Auch weitere Hinweise, wie z.B. auf einen Bonus Cache sind dann auch dort dokumentiert.
Danach wird in der App die nächste Station angezeigt, die man dann erreichen muss. Nicht immer müssen die einzelnen Positionen in einer bestimmten Reihefolge durchlaufen werden. Das kann der Autor des Labcaches beim Erstellen selbst bestimmen und so einstellen.
Nach meistens 5 Stationen (es soll schon Labcaches mit mehr Stationen geben) kann man den Labcache bewerten und einen Logeintrag eingeben. Danach zeigt die Geocaching-Statistik einen um 5 Punkte höheren Wert für die Finds. Ja, jede einzelne Position eines Labcaches wird als ein Find in der Statistik gewertet. Kein Wunder, dass meine Find-Statistik in den letzten Wochen so stark gestiegen ist wie nie zuvor 😉
Fazit
Labcaches sind eine willkommene neue Spielart des Hobbies Geocaching. Groundspeak und die Geocaching-Community experimentieren mit einer neuen, graphisch anspruchsvollen und mit Multimedia angereicherten App, um das Geocaching-Konzept zu erweitern und auch neue Benutzer für Geocaching zu begeistern. Ein Smartphone ist unbedingt erforderlich und das hat heutzutage jeder.
Alleine die Tatsache, dass meine Freundin so viel Spaß daran hat und wir diese Labcaches dann gemeinsam machen können, ist mir Rechtfertigung genug.
Die Belohnung in Form von optischen und akustischen Rückmeldungen und der Berücksichtigung der Finds in der Statistik ist groß. Alles in Allem eine Bereicherung für den Alltag. Mal sehen, ob ich bald berechtigt werde meinen ersten Labcache selbst zu gestalten. Ich habe schon ein paar schöne Ideen, die ich umsetzen möchte.
