Alle paar Jahre kommt ein neues Audio-Format auf den Markt. Nachdem die Datenträger Geschichte sind, versucht uns die Musikindustrie ihre Produkte in neue „innovative“ Formate zu verpacken. Es ist nicht mehr genug, dass wir dieselben Titel als verlustbehaftete Version (z.B. AAC) oder lossless Format (z.B. ALAC) bekommen können. Jetzt gibt es die Musik auch in 3D. Wer braucht 3D-Audio? Eine Frage, der ich mit meinen Freunden Christoph und Frank nachgegangen bin.

Surround-Sound im Kino
Dreidimensionale Audioeffekte kennen wir schon seit Jahren im Kino und Heimkino. Mit Surround-Sounds erleben wir die Bewegung von Klangobjekten auch akustisch an unserem Kopf vorbei. Es breitet sich nicht mehr nur eine akustische Stereobühne vor uns aus. Wir sind mit diesen Surround-Techniken in der Lage Sounds auch aus unterschiedlichen Richtungen von der Seite, von hinten, aber auch von oben zu erleben.
All das ist allerdings mit hohem technischen Aufwand auf der Aufnahme- und Wiedergabeseite verbunden. Das Filmton-Material muss aufwändig in unterschiedliche Kanäle aufgenommen oder aufgeteilt werden. Diese Aufnahme wird dann im AV-Receiver auf die einzelnen verfügbaren Lautsprecher verteilt. Man redet dabei von 5.1, 7.1 oder auch anderen Kombination von Zahlen. Dabei steht die erste Zahl für die Lautsprecher die auf einer Ebene im Raum verteilt sind. Die zweite Zahl gibt die Anzahl der Subwoofer an, die für die tiefen Töne zuständig sind.
Bei der Wiedergabe über diese Lautsprecher entsteht dann der Surround-Effekt. Soundobjekte sind im Raum ortbar und auch ihre Bewegung im Raum kann man nachvollziehen. All das funktioniert bei Filmen hervorragend, wenn man diesen Aufwand treibt. Filmfans haben sehr häufig die benötigte Technik und haben für den Filmgenuss ihren Kinoraum darauf ausgerichtet.
Stereo-Sound im Hörraum
Von Hifi-Fans kann man nicht behaupten, daß sie weniger Aufwand betreiben. Dort wird das gesamte Geld allerdings in Stereo-Verstärker und Stereo-Lautsprecher investiert. Nicht gerade die beste Voraussetzung für Surround-Klang. Darüberhinaus muß man sagen ist der Großteil aller Musiktitel in Stereo aufgenommen. Deshalb genießt der Hifi-Fan eher Musik in Stereo. Durch den linken und rechten Kanal, sowie Phasenverschiebungen bei der Wiedergabe ist ein Toningenieur in der Lage auch über Stereo Tiefe und Breite einer Bühne darzustellen. Auf dieser Bühne verteilt er die Musiker und ihre Instrumente. Das funktioniert bei einer perfekt im Hörraum ausgerichteten hochwertigen Hifi- oder High End-Anlage sehr gut.
Es hat in der Vergangenheit immer wieder Versuche gegeben diese Stereotechnik zu erweitern. Die Quadrophonie von 1971 bis 1979 nahm Musik mit 4 Mikrophonen auf und spielte diese über vier Lautsprecher ab. Ein Grund warum sich Quadrophonie nicht durchgesetzt hat, waren mehrere unterschiedliche Formate. Diese waren auch wie immer nicht kompatibel und der Kunde mußte sich für eines der Systeme entscheiden. Ein Standard hat sich aber nicht entwickelt. Diese Situation erleben wir immer wieder in der Unterhaltungselektronik.
Schon damals hat es Anbieter von Musikmaterial gegeben, die mit Hilfe von Pseudoverfahren Stereo-Material in Quadrophonie-Material umgewandelt haben. Schon damals wollte man Geld mit umgewandelten alten Titeln machen. Der Kunde akzeptierte dies aber nur bis 1979 und dann war Stereo wieder der Standard. Seit 1995 kamen mit DVD Audio und der SACD auch Mehrkanalaufnahmen von Musik in den Handel. Multichannel-SACDs beinhalten in der Regel neben einer Stereo-Spur auch Tonspuren mit 3-Kanal-Stereo (3.0), 4-Kanal-Surround (4.0), 5-Kanal-Surround (5.0) oder aber 5-Kanal-Surround mit Subwoofer (5.1). Multichannel-SACDs sind mit allen SACD- und Multiplayern kompatibel. Für die Wiedergabe von Mehrkanal-Aufnahmen ist eine entsprechende Konfiguration (Wiedergabegerät, Verstärker und Lautsprecher) notwendig. Auch diese blieben eine Modeerscheinung.
Musik von der digitalen Konserve
Ab dem Zeitpunkt, wo man mit MP3 und anderen verlustbehafteten digitalen Formaten die Stereo-Musik digitalisieren konnte begann der Siegeszug der Musik aus der digitalen Konserve. Die Musikindustrie kämpfte gegen die Raubkopierer von CDs. Nie war es einfacher Musik zu verteilen. Über P2P-Netzwerke wurden damals gewaltige raubkopierte Musiksammlungen aufgebaut. Allerdings sehr häufig von einer fragwürdigen Aufnahmequalität. Niedrige Bitraten ermöglichten kleine Dateigrößen von durchschnittlich 4MB pro MP3-Musiktitel. Apple war einer der ersten, der erkannte, daß man digitalisierte Musik mit einer standardisierten Qualität auch gut verkaufen konnte. Zum Anfang hat die Musikindustrie noch auf DRM-Schutz bestanden. Dies hat aber zu viel Frust beim Endverbraucher geführt. Bei gekaufter digitaler Musik gibt es keinen DRM mehr. Aber spätestens mit dem Streaming von Musik ist DRM wieder mit dabei.
Auch in digitalisierter Form war Stereo immer das Format der Wahl. Und jetzt versuchen die neuen Musikplattform-Anbieter, wie Amazon, Deezer, Tidal und Apple, wieder mal ein neues Format für ihr Musikmaterial auf den Markt zu bringen. Dafür haben sie sich mit den großen Major-Labels Sony Music Entertainment, Universal Music Group und Warner Music Group zusammengetan und bringen nun ausgewählte Musiktitel in 3D-Audio in ihre Streaming-Mediatheken.
Was ist 3D-Audio?
3D-Audio ist eine Anpassung des Musikmaterials auf mehrere Kanäle zur räumlichen Ortung von Musikquellen. Apples ganz spezielle Umsetzung von 3D-Audio wird auch Spatial Audio genannt. Diese Technik gibt es auch als Dolby Atmos for Headphones und Sonys 360 Reality Audio.
Apples 3D-Audio ist für jeden Kopfhörer geeignet. Egal, ob kabelgebunden oder wireless. Das ist der besondere Charme dieses Formates, da es den Musikliebhaber nicht verpflichtet in neue Technik investieren zu müssen. Teure Kopfhörer waren in den letzten 5 Jahren ein Trend, der immer noch Bestand hat. Viele Hifi-Fans hören ihre Musik mittlerweile auch auf diesen Kopfhörern. Für viele junge Kopfhörerkäufer ist es überhaupt der erste Kontakt mit Hifi. Und da bietet Apple mit 3D-Audio einen kostenlosen neuen Service für diese Hörer an.
3D-Audio erzeugt oder errechnet einen virtuellen Surround Sound. Dabei werden die Hörer in die Musik reingezogen.
Dolby Atmos ist ein immersives Audioerlebnis, bei dem der Klang dich von allen Seiten, einschließlich von oben, umhüllt.
Apple in seiner Musik-App auf dem iPhone

Rund um den Hörer herum stehen und bewegen sich Soundobjekte. Man lernt die Musik neu kennen. Unter anderem weil wirklich die bestehenden Musiktitel neu erzeugt werden mit dem Ziel die Spuren oder Instrumente sauber zu trennen und virtuell neu zu positionieren. Oder neue Musikstücke werden gleich mit dem erweiterten Instrumentarium von 3D-Audio produziert. In beiden Fällen erfährt der Hörer eine ganz neue akustische Welt.
Im Zuge des Rollouts von 3D-Audio haben Apple und andere Musikplattformanbieter nun Playlisten mit solchen bearbeiteten Musikstücken zur Verfügung gestellt. Wir haben es bei Apple Musik getestet und haben folgende Erfahrungen gemacht.
3D-Audio bei Apple Musik
Eine Aufnahme, die zur Zeit zu Recht gehyped wird ist Point von Yello. Hier haben sich die Musiker mit ihren Produzenten bemüht die neuen Möglichkeiten sehr künstlerisch anzuwenden. Dieses ist ihnen laut unterschiedlichen Reviews sehr gut gelungen. Tatsächlich höre ich diese Aufnahme gerade in 3D-Audio Qualität. Abgespielt auf meinem iMac und wiedergegeben auf meinen AirPods Max. Dafür muß in Apple Musik das Dolby Atmos Logo angezeigt werden.



Beim ersten Anspielen wurde dieses nicht angezeigt und ich musste in den Einstellungen von Apple Musik noch Einstellungen anpassen. In dem Moment, wo auf Dolby Atmos umgestellt wurde, reduzierte sich die Lautstärke im Vergleich zur vorher abgespielten Stereo-Version deutlich.
Die Effekte sind vielfältig, derer sich die Produzenten bedienen können. Wichtig ist meiner Meinung nach aber, dass sie sorgfältig und eher spärlich eingesetzt werden. Im Song Out of Sight haben sie beim Text “To the left, to the right” einen entsprechenden Wechsel der Stimme auf links und dann auf rechts angewendet. Aber das wäre mit normalem Stereo auch möglich und stellt damit kein Alleinstellungsmerkmal von 3D-Audio dar.
Apple stellt auch eine kuratierte Playlist nur mit 3D-Audio Musiktiteln zur Verfügung. Auf dieser Playlist ist eine wilde Mischung von neuen Titeln und alten bis sehr alten Titeln aufgeführt. Und alle hat Apple mittlerweile in 3D-Audio verfügbar gemacht. Die großen Labels Universal Music Group und Warner Music Group haben diese erstellt. Entweder mit Zustimmung des Künstlers oder auch ohne. Viele dieser Aufnahmen sind neu abgemischt worden oder mit einem Algorithmus umgerechnet worden, damit sie als 3D-Audio vermarktet werden können.

Die Bedienung in Apples Geräten ist nicht immer ganz einfach und ich musste erstmal das Prinzip verstehen, wie ich zwischen 3D-Audio und Stereo umschalten konnte.
Meine persönlichen Erfahrungen mit 3D-Audio von Apple
Ich habe auf zwei unterschiedlichen Kombinationen von Geräten getestet.
- iMac mit AirPods Max
- iPhone mit AirPods Pro
iMac mit Airpods Max
Dabei machte ich sehr unterschiedliche Erfahrungen mit der Lautstärke der Stücke, wenn ich zwischen den Sound-Einstellungen in der Apple Musik App auf dem iMac umschaltete. Die Stereo-Versionen der Songs waren immer lauter und wirkten luftiger als die 3D-Audio-Versionen der Songs, wenn ich sie mit den AirPods Max hörte. Ganz subjektiv fühlten sich die Dolby Atmos-Versionen dynamisch eingeschränkter an. Das Umschalten auf Stereo führte wiederholt dazu, daß ich die Musik als angenehmer, luftiger und in jedem Aspekt angenehmer empfand.
Dolby Atmos auf dem iMac mit den AirPods Max war musikalisch kein Vergnügen.
Auch die großartige 3D-Audio-Aufnahme Point von Yello zeigt dieselben Lautstärkeunterschiede zwischen Stereo und 3D-Audio. Aber hier genießt man die großartigen 3D-Audio Effekte, die die Musiker und Produzenten z.B. im ersten Song Waba Duda bei 1:12 eingebaut haben. Dort bewegt sich ein Bass-Sound von rechts nach links, während der Ton immer tiefer wird und in der Lautstärke anschwellt. Es gibt keinen Grund, warum dieser Effekt nicht auf der Stereo-Aufnahme sein sollte, aber er ist fast nicht wahrnehmbar. In der Dolby Atmos Version aber sehr wohl und ausgeprägt.

Eine bearbeitete Aufnahme von John Coltrane zeigt zwei völlig unterschiedliche Stücke. In Stereo ist das Saxophon auf dem linken Kanal festgeklebt. In 3D-Audio aber ist das Saxophon im Raum leicht links verstellt und es ergibt sich eine richtige Clubathmosphäre. Auch bei der Stereo-Version ist eine gute Clubathmosphäre mit schön im Raum verteilten Instrumenten wahrnehmbar. Aber hier stört das Saxophon, indem es einem die ganze Zeit ins linke Ohr spielt.
Man kann also mit 3D-Audio ganz neue Abmischungen kennenlernen. Leider ist das Bild nicht einheitlich.
iPhone mit AirPods Pro
Auf dem iPhone mit den AirPods Pro machte ich wiederum ganz andere Erfahrungen. Und das macht mich sehr nachdenklich, ob die Technik auf der Wiedergabeseite schon ausgereift ist. Ich stellte fest, daß 3D-Audio Songs deutlich lauter spielen als die Stereo-Version. Darüberhinaus hat man den Eindruck, daß die Musiker bei Dolby Atmos näher zum Hörer stehen. Dieser Eindruck war bei 80% der getesteten Songs nachvollziehbar. Bei den restlichen 20% glaubte ich keinen Unterschied zwischen den 3D-Audio und Stereo-Versionen wahrzunehmen, oder die Lautstärke war bei der Stereo-Version lauter als bei der 3D-Audio-Versionen. Sehr merkwürdig.



Um herauszufinden, ob dieses Verhalten nicht nur bei den AirPods Pro auftrat, habe ich den Test nochmal mit den AirPods Max durchgeführt. Mit demselben Ergebnis. Wenn jemand meiner Leser dafür eine Erklärung hat warum Stereo-Titel auf dem iMac lauter sind als Dolby Atmos-Titel, und beim iPhone genau umgekehrt, der möchte das bitte in die Kommentare schreiben.
Erfahrungen meiner Freunde Christoph und Frank mit 3D-Audio von Apple
Christoph, Frank und ich treffen uns regelmäßig zu den Apple Keynotes, um alle Neuerungen gleich zu kommentieren und zu besprechen. Schon sehr nerdig und macht sehr viel Spaß. Ich habe schon einige Keynotes auch gleich in meinem Blog live mitgeschrieben und die Kommentare der beiden auch gleich verarbeitet. Als dieses Jahr Apple auf seiner WWDC Keynote 3D-Audio vorstellte, konnte ich leider nicht dabei sein. Ich feierte in meinen Geburtstag rein und Apple mußte leider ein wenig zurücktreten.
Trotzdem war ich gespannt, was wir wieder für “Geburtstagsgeschenke” von Apple bekommen. 3D-Audio war dieses Jahr unser Geschenk. Die nächsten Tage machten wir unsere Erfahrungen und dokumentierten diese in unserem iMessage-Thread.

Erste Eindrücke
Hier eine kleine Zusammenfassung unserer Kommentare:
- Zum Testen wie krass Spatial Audio ist: während ihr einen Dolby Atmos Titel hört, geht in die Einstellungen und schaltet zwischen “Aus” und “Automatisch” oder “Immer An” hin und her. Seeeeehr krass.
- Habe gerade mal den direkten Vergleich gemacht: Free Bird wie ich es von CD in meiner Sammlung auf dem Mac habe und dann die Dolby Atmos Version (beides auf AirPods Max) – kraaaaas.
- Higher Power by ColdPlay ist ein schönes Beispiel wie es Geschmackssache sein kann: Stereo wirkt direkt und laut (aber im Vergleich plump). Atmos wirkt subtiler, sanfter viel definierter. Die Musikinstrumente sind kein Brei mehr auf den Ohren. In lauten Umgebungen könnte ich mir vorstellen Stereo noch ab und zu zu hören, aber zum Genuß bin ich jetzt schon tief ein Atmos Fan.
- Auch wenn es euch anders geht, für mich macht Atmos DEN unterschied aus und heute morgen als ich versucht habe meine Lieblingsalben (in Stereo) zu hören wurde mir klar warum. Dadurch, dass der Atmos-Stereo die Instrumente psychoakustisch positioniert, entsteht für mein Gehör erst die Instrument-Separierung. Stereo klingt dagegen einfach breiiger (gut gemachte Stücke versteht sich).
- Für Coldplay Fans: das neueste Album ist komplett in Atmos und fühlt sich auch wirklich dafür designed an. Klangwelten lieben die. Und ich glaube Chris Martin ist durchaus ein extrem kreativer Kopf.
Diskussion um Stereo vs. 3D-Audio
- Auch wenn seit Jahrzehnten Mehrspur aufgenommen wird, wird ja alles für Stereo gemixt. Ob jetzt aus einer Not heraus oder absichtlich, ist ja zweitrangig. Ein Stereomix eines Lieds aus den 70ern wurde damals dann exakt so im Studio vom Künstler in Stereo freigegeben. Das heute ist technisch spannend, dass es möglich ist. Aber es ist, als würde man einen Film aus den 70ern neu schneiden (ohne dass der Regisseur von damals dabei mitreden kann). Einfach, weil es modernere Technik heute gibt.
- Ich glaube, es gibt ja eh nicht DEN Musiker. Sondern Millionen Musiker weltweit haben unterschiedliche künstlerische Vorstellungen und viele werden die neue Technik von Tag 1 jetzt noch mehr ausreizen, andere bleiben vielleicht eher „Old school“. Es gibt kein Richtig und kein Falsch und wir haben alle Recht 😊.
- Musiker denken seit jeher in Stereo. Weil das seit Jahrzehnten immer das Format ist, wie die Fans es dann zuhause hören konnten bisher. Bis auf ein paar Audiophile halt. Aber CDs, MP3s, Wave, Streaming bei Spotify, etc sind alles ja Stereo-Audioformate. Surround spielt keine Rolle in der Planung von dem Großteil der Bands. Die Frage stellt sich in vielen normalen Tonstudios halt nicht. Das ist immer Stereo. Natürlich, wenn Künstler wie Prince oder Genesis monatelang im Studio tüfteln, dann sind das umfangreiche Produktionen, wo im Raum gedacht wird. Aber es wird ja dann eh auf Stereo runtergemischt, daher also auch bisher nicht zuhause so hörbar gewesen (bis auf Leute, die Musik auf Surroundanlagen hören, was aber die wenigsten ja tun). Aber ob jetzt Justin Bieber oder Foo Fighters, alles Stereoproduktionen.
- Ich glaube, ich habe die passende Analogie zu Musik mit Dolby Atmos gefunden: erinnert ihr euch an den 3D Kinofilme Hype? Es gibt IMAX Kinos, 3D Blurays und 3D Fernseher. Aber kein Filmfan guckt Filme in 3D, geschweige denn alle Filme für immer in 3D. Es ist eine spannende technische Spielerei, und es hat seine Zielgruppe. Aber ein klassischer Spielfilm ist seit Jahrzehnten in 2D und bleibt so.
Fazit
Mir persönlich gefällt 3D-Audio von Apple auf dem iPhone besser als auf dem iMac. Auf dem iMac sind die Stereo-Versionen immer lauter und luftiger als die Dolby Atmos-Versionen. Vielleicht liegt es ja daran, daß auf dem iMac Lossless-Stereo Material geladen wird? Aber das Material wird ja dann nur mit Bluetooth-Qualität auf die AirPods Pro oder Max übertragen. Schon merkwürdig.
Aber ist 3D-Audio wirklich die Zukunft für die Musik? Bei einer Vielzahl von Beispielen, die ich gehört habe ist der Vorteil einer 3D-Audio-Aufnahme nicht wirklich erkennbar. Es ist anders. Aber nicht immer besser. Es macht Spaß, die Musik neu zu erleben. Und es ist mit Kopfhörern einfach abzuspielen. Aber ich ziehe meine Heimanlage vor. Die Kopfhörer-Wiedergabe ist für mich nicht das, was Musik ausmacht. Es wird keine richtige Bühne VOR mir aufgebaut, wie ich Musik live im realen Leben wahrnehme. Mit Kopfhörern bin ich mittendrin, was nicht das richtige Musikerlebnis für mich ist. Es fühlt sich akustisch auch anstrengender an.
3D-Audio auf einer Heimanlage setzt eine Mehrkanal Surround-Anlage mit einem AV-Verstärker und einer Vielzahl an Lautsprechern voraus, die im Raum richtig platziert und eingemessen sind. Hifi-Freaks bevorzugen der Einfachheit lieber die Stereo-Anlage. Und die Soundbars, die angeblich für Dolby Atmos zertifiziert sind, sind meiner Meinung nach große Mogelpackungen.
Wie es Frank in seiner Analogie richtig gesagt hat: es ist eine spannende technische Spielerei, und es hat seine Zielgruppe. Ich gehöre nicht dazu.