Software Wordpress

Benutzung von Google Analytics und Google Adsense

Lesedauer: 5 Minuten Nach einem Jahr Nutzung kann ich festhalten, dass Google Analytics und Google Adsense nutzlose Services für mich sind. Weg damit?

Wenn man GDPR und DSGVO glauben mag, dann sind Google Analytics und Google Adsense böse. Für Website-Besitzer sind diese beiden Google Services Standard. Sie sollen dabei helfen das Verhalten der Website-Leser zu verstehen und Geld durch Werbung zu verdienen. Ich habe nun ein Jahr Erfahrungen mit diesen beiden Services gemacht und möchte kurz in diesem Beitrag darüber berichten. Habe ich den transparenten Leser gefunden? Verdiene ich Geld mit Werbung auf meiner Website?

Google Analytics

Ich wollte Google Analytics aus technischer Neugier einsetzen. Ich habe mich erst dazu entschieden, nachdem ich wußte, wie ich ein Cookie Consent Tool auf meiner Website einsetzen kann. Website-Besucher müssen laut GDPR und DSGVO eine Opt-in Möglichkeit haben, um aktiv entscheiden zu können, ob ihr Surfverhalten getrackt werden darf oder nicht.

Nach der Einrichtung auf der Google Analytics Website erhält man einen Javascript-Code, den man auf seiner Website einbinden kann. Anfangs habe ich dies über das MonsterInsights Google Analytics Dashboard Plugin für WordPress eingetragen. Später habe ich dieses Plugin deinstalliert und ein Plugin von Google namens Google Site Kit genutzt, mit dem ich auch die Anbindung meiner Website an Google Analytics machen kann. Eine weitere Möglichkeit liefert WordPress.com mit seinem JetPack Plugin. Man kann sich für eine dieser Lösungen entscheiden. Neben den Plugin-gestützten Lösungen kann man dies aber auch einfach manuell machen. Google hilft einem bei der Einrichtung sehr.

Die Cookies von Google Analytics sind im GDPR Cookie Consent Plugin von WebToffee unter der Kategorie Analytics angemeldet. Wer diese Kategorie beim Erstbesuch meiner Website im Cookie Dialog nicht auswählt, den erfasst Google Analytics nicht. Das konnte ich zuverlässig mit meiner Installation nachvollziehen. Wer nachträglich überprüfen will, welche Einstellungen gerade aktiv sind, der kann auf den folgenden Link klicken. Dann erscheint der Cookie Dialog und man sieht den Status und kann seine Entscheidung nochmals anpassen.

Cookie-Entscheidung anpassen

Was waren meine Erwartungen an Google Analytics?

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Know your Reader (Symbolfoto von Andrea Piacquadio auf Pexels.com)

Nun ja. Vielleicht waren meine Erwartungen ein wenig zu hoch. Ich bin davon ausgegangen, dass mir der Einsatz von Google Analytics den transparenten Leser zeigt. Website-Besitzer wollen schließlich wissen, wie die Customer Journey auf ihrer Website ist. Sie wollen Fragen beantwortet wissen, wie

  • welche Seite ruft der Leser auf?
  • wie lange verbleibt der Leser auf einer Seite?
  • welche Bereiche eines Beitrags sind für ihn interessant? Nutzt er die vielen internen und externen Links, um sich mehr mit den Quellen zu meinen Beiträgen zu beschäftigen?
  • welche weiteren Seiten meiner Website besucht der Leser im weiteren Verlauf?
  • wie nutzt er die Funktionalitäten der Webseite? Nutzt er die Suchfunktion? Nutzt er die Menüstruktur, um auf einzelne Seiten zu springen? Nutzt er die Seitenleiste mit den Kategorien oder der Übersicht der Top-Beiträge?

Die Realität sieht anders aus. Google Analytics misst in seiner GA4-Variante, die seit Juli 2023 die einzige gültige Property ist, vor allem Events. Diese haben Namen wie first_visit, page_view, session_start, ad_impression oder user_engagement.

Ich erfahre woher die Leser kommen (Land und eventuell auch Ort der IP-Adresse), welche Seiten insgesamt aufgerufen wurden, welche Art Endgerät der Leser nutzt (Desktop, Mobile, etc.), auf welche Art der Leser auf meine Website aufmerksam wurde (Direct, Organic Search, Organic Social). Aber vor allem bekommt man nur absolute Zahlen (Anzahl Nutzer) oder durchschnittliche Zahlen (durchschnittliche Interaktionsdauer pro Nutzer) auf einen bestimmten Zeitraum bezogen.

Aber eine wirkliche Customer Journey ist mit diesen Darstellungen nicht möglich. Ich kann daraus nur ableiten, dass ich zu dem Zeitpunkt der Abfrage eine Anzahl Nutzer aus den USA hatte. Einige davon werden über mobile Geräte auf meine Seite zugegriffen haben. Und einige werden einen der aufgelisteten Beiträge gelesen haben. Aber nichts genaues. Enttäuschend.

Für mich ist Google Analytics deshalb nicht wirklich von Nutzen. Zumal Google Analytics nur die User zählen kann, die im Cookie Dialog die Kategorie Analytics akzeptiert haben.

Google Adsense

Google Adsense ist eine Monetarisierungsmöglichkeit für die eigene Website. Eingebunden habe ich es auch über das Google Tool Google Site Kit. Auch hier setzt Google Cookies ein. Diesmal sind es Cookies der Kategorie Advertisement. Man kann diese über mein Cookie Consent Tool wirksam blockieren.

Wenn der Leser diese Cookie Kategorie allerdings akzeptiert, dann liefert Google Adsense nach meinen Vorgaben eine Anzahl von Werbungen auf meiner Seite aus. Diese sind vor allem in der Seitenleiste auf der linken Seite und im Footer zu finden.

Was waren meine Erwartungen an Google Adsense?

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Make money (Symbolfoto von John Guccione http://www.advergroup.com auf Pexels.com)

Geld verdiene ich mit jedem Klick auf die Werbung. Natürlich habe ich erwartet, dass Google passende Werbung für meine Leser ausliefert, die sie neugierig macht. Und natürlich, dass die Leser auf diese Werbung klicken.

Aber ich kann über die Administrationsseite von Google Adsense nachvollziehen, wie selten das passiert. Am Anfang habe ich mal selbst testweise darauf geklickt. Ja es funktioniert. Aber Google Adsense war der Meinung, dass ich dies zu häufig gemacht habe, und hat die Auslieferung von Werbung auf meiner Website für dreissig Tage ausgesetzt.

Als Ergebnis der Opt-In Möglichkeiten der Leser das Tracking über Cookies wirksam zu verhindern, bekommen nur wenige meiner Leser wirklich Werbungen angezeigt. Nämlich nur diejenigen, die die Cookie-Kategorie Advertisement bewusst akzeptieren. Und die wenigsten klicken auf Werbungen.

Was ich damit festhalten kann: mein Cookie Consent Tool funktioniert zuverlässig. Und kein Leser klickt auf Werbung. Meiner Meinung nach ist damit die GDPR und DSGVO sinnvoll umgesetzt. Umsätze mit Google Adsense mach ich aber deshalb nicht auf meiner Website. Also hat Google Adsense auch keinen Nutzen für mich.

Fazit

Auf Cookies basierende Services wie Google Analytics und Google Adsense sind in Zeiten von GDPR und DSGVO nutzlos. Weder das Interesse des Website-Besitzers seine Leser und ihr Verhalten besser zu verstehen, noch die Monetarisierung über geschaltete Werbung auf der Website wird befriedigt. Kein Wunder, dass so viele Websites in Europa unverständliche und nicht gesetzeskonform gestaltete Cookie Dialoge anzeigen. Viele gehen mittlerweile auch dazu über entweder nur einen Cookie-freien kostenpflichtigen Zugang auf die Inhalte der Website anzubieten, oder einen freien Zugang nur mit Cookies vorzusehen. Das ist meiner Meinung nach nicht im Sinne der Gesetzgeber. Ich bin gespannt, welche Tricks die Werbebranche sich noch ausdenkt, um die Einschränkungen von GDPR und DSGVO zu umgehen.

Soll ich beide Services von meiner Website verbannen? Konsequent wäre es. Eventuell wird der Zugriff auf einzelne Webseiten dadurch auch beschleunigt. Und das wirkt sich auch positiv auf die Positionierung meiner Website in den Google Suchergebnislisten aus. Für mich ein Gewinn. Für Google wahrscheinlich ein Verlust.

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