Apple Computer Computermuseum Geschichte(n) Klassische Computer

Apple Computer im Laufe der Zeit

Lesedauer: 17 Minuten Seit 1976 hat Apple interessante Produkte auf den Markt gebracht. Apple Computer waren in jeder Zeit Design-Ikonen.

1976 haben die beiden Steves ein Unternehmen gegründet, welches heute die wertvollste Firma der Welt ist. 2018 wurde Apple das erste Billionen Dollar Unternehmen. Apple Computer waren immer Design-Stücke, auch in der Zeit von CEOs vor Steve Jobs.

Meine ersten Eindrücke von Apple Computern

Ich persönlich habe erst 1983 in der Computer Persönlich den Apple II in einer Zusammenstellung von 8-Bit Computern dieser Zeit wahrgenommen. Zu diesem Zeitpunkt war der Apple II neben den CP/M Computern und dem IBM PC der Standard in der Welt der „Persönlichen Computer“.

Ein paar Wochen später konnte ich in einer anderen Ausgabe der Computer Persönlich (8/1983) die grafische Benutzeroberfläche der Apple Lisa bewundern und wusste, dass dies die (unbezahlbare) Zukunft ist. Die Lisa wurde für 10000 US$ angeboten. Apple hat damals neue Welten für uns eröffnet. Aber erst 24 Jahre später habe ich meinen ersten eigenen Apple, ein weißes MacBook mit Core 2 Duo Prozessor gekauft.

Die Apple Lisa in der Computer Persönlich, Ausgabe 8 von 1983. Apple Computer im Laufe der Zeit
Die Apple Lisa (Bild: Kultboy)

Erst 2010 begann ich Apple Computer bei eBay zu sammeln. Auf einen Hinweis meines Kollegen Ansgar fand ich den Klassikcomputerbereich und bot für ein Apple PowerBook 180 von 1992. Für gerade einmal 20 Euro bekam ich diesen Computer und mein Interesse war für die nächsten Jahre geweckt. Nach diesem ersten eBay-Erfolg habe ich mir dann eine Liste erstellt, was ich von Apple sammeln wollte. Mittlerweile sind 28 Objekte von Apple in meiner Sammlung. Die einzigen Objekte, die ich noch gerne hätte wären ein iPhone von 2007 und ein Mac Pro von 2013, vielleicht auch ein Twenthies Anniversary Mac.

Die 8-Bit Apple Computer in der Zeit

Mit dem Apple I fing alles an. Der Computer bestand nur aus einer Platine und der Byte Shop vertrieb ihn dann noch mit Netzteil und Tastatur. Dieser Computer gilt als einer der wertvollsten Computer, die man heute ersteigern kann. Bis zu 6stellige Eurobeträge sind heutzutage bei Auktionen fällig für den Apple I in gutem Zustand.

Der nächste war der Apple II, der aus einer ganzen Familie von Computern bestand. Neben dem Apple II gab es noch den IIe, den II+, den II Europlus – alle im selben großartigen Gehäuse mit viel Platz für Erweiterungskarten ausgelegt. Diese Idee war eines der Erfolgskonzepte von Apple Ende der 70er Jahre und Anfang der 80er Jahre.

Der Apple IIc

Mit dem Apple IIc (c für Compact) war es dann vorbei mit der Erweiterbarkeit. Der Fokus lag auf Design und Kompaktheit. Der Apple IIc hatte schon viele Funktionalitäten, die die User bei den anderen Apple II noch mit Steckkarten erweitern mussten. Apple lieferte diesen auch mit einem sehr kompakten Monitor ausgeliefert und verfügte über einen Tragegriff. In gewisser Weise war dies ein tragbarer Computer.

Der Apple IIc hatte schon das Snow White Design, die von Hartmus Esslingers Frog Design entwickelt wurde. Diese Designsprache wurde in der Folge für alle weiteren Apple Computer bis 1990 verwendet.

Später brachte Apple noch den Apple IIgs (für Graphic und Sound) auf den Markt. Dies wäre noch ein Computer, den ich gerne für mein Computermuseum finden würde. Insgesamt wurde die Apple II-Baureihe bis in die frühen 90er-Jahre vertrieben.

Eine Sonderstellung hatte der Apple III. Es war ein Projekt, das durch die Designanforderungen von Steve Jobs ein großer Misserfolg war. Jobs verlangte ein geschlossenes Gehäuse und verzichtete auf einen Lüfter damit der Computer leise lief. Unglücklicherweise heizte sich der Rechner im Betrieb so auf, dass die gesockelten Chips aus den Sockeln drückten und der Computer nicht mehr funktionierte. Apples Support empfahl damals, dass man den Rechner zur Behebung des Problemes aus geringer Höhe auf den Tisch fallen lassen sollte. Damit sollten die Chips wieder in ihre Sockel rutschen.

Die Lisa – eine graphische Revolution

Was war das für ein phantastisches Titelbild auf dem Cover der Computer Persönlich von April 1983. Es wurde die neue (unbezahlbare) Lisa vorgestellt, die eine Computerrevolution ausgelöst hat. Sie war der erste (bezahlbare?) Computer, der eine graphische Benutzeroberfläche bot. Von Xerox gab es den Alto, der ab 1978 für 32000 US$ angeboten wurde. Dieser Alto war die Inspiration für Apple gewesen.

Zum Namen LISA gibt es wenigstens zwei Theorien:

  1. Apple benannte die LISA nach Jobs unehelicher Tochter Lisa. Sie wurde 1978 geboren. Es hat viele Jahre gedauert bevor Steve Jobs sie als seine Tochter anerkannt hat.
  2. LISA steht für Local Integrated Software Architecture.

Der Besuch im Xerox PARC

Die Oberfläche der Lisa war der erste Versuch von Apple die Erkenntnisse aus dem Besuch im Xerox PARC zu verarbeiten. Das Team rund um Steve Jobs konnte dort drei neue Errungenschaften bewundern:

  • die graphische Benutzeroberfläche, die Xerox im Alto umgesetzt hatte,
  • ein Computernetzwerk und
  • eine objektorientierte Programmiersprache namens Smalltalk.

Mit der Lisa lieferte Apple auch eine entsprechende Suite an Office Programmen mit, die dokumentenbasiert funktionierten. Zentral waren also nicht die Programme, sondern die Dokumenttypen, wie Brief (LisaWrite), Spreadsheet (LisaCalc), Präsentation oder Geschäftsgrafik (LisaGraph), Bild (LisaDraw), Projektdokumentation (LisaProject) und Listen (LisaList). Leider gab es durch diese teilweise Vollausstattung mit Software und der geringen Verbreitung des Computers kaum eine eigene Software-Szene, die Programme für diesen Computer beigesteuert hätte.

Apple konnte viele dieser Computer aufgrund des hohen Preises nicht verkaufen. So hat Apple diese schließlich (wortwörtlich) in der Wüste begraben.

Die Lisa ist für mich ein großartiges Sammelobjekt. Aber aufgrund der geringen Verfügbarkeit sind die Preise bei eBay sehr hoch und meistens müssen diese aus den USA importiert werden.

Die klassischen Macintoshs

Das Lieblingsprojekt von Jef Raskin – der Macintosh – wurde von Steve Jobs übernommen. Von einem günstigen und einfachen Computer wurde die Richtung zu einem Konkurrenten der Lisa verändert.

Jobs baute ein Team von jungen und innovativen Mitarbeitern um sich herum auf. Es wurde über mehrere Jahre ein kompakter All-in-One PC gebaut, der die graphische Benutzeroberfläche der Lisa verbesserte. Dieser Computer sollte die Firma Apple für die Zukunft vorbereiten. Eine wunderbare Webseite beschreibt “War Stories” über den Apple Macintosh, die Menschen, die ihn entwickelt haben und seine Entstehungsgeschichte: folklore.org.

Angeblich ist der Macintosh durch Raskin nach einer bekannten Apfel-Marke benannt worden.

1984 – die Computer-Revolution im Orwell Jahr

1984 war es schließlich so weit und zusammen mit dem Werbefilm 1984 von Ridley Scott erblickte der Macintosh, vorgestellt durch “seinen Vater” Steve Jobs, das Licht der Welt. Der Computer war in seiner ersten Version nicht wirklich nutzbar. Die 128KB RAM waren nicht zeitgemäß. Erst der Macintosh 512K mit 512KB RAM konnte sinnvoll genutzt werden. Auch der Rechner, der bei der Präsentation genutzt wurde hatte bereits den erweiterten Speicher an Bord.

Der Eröffnungs-Preis für den Computer war relativ hoch. Ursprünglich wollte Steve Jobs den Macintosh für einen geringeren Preis veröffentlichen, jedoch entschied sich die Geschäftsführung dagegen und positionierte den Preis höher.

Der Macintosh war einer von mehreren Rechnern mit Motorola 68000-Prozessoren, die Mitte der 80er-Jahre zeitgleich auf den Markt kamen. Daneben gab es noch den Amiga, den Atari ST und in England auch den Sinclair QL. Die 68k-Schiene und die PC-kompatible Intel x86-Schiene waren starke Konkurrenten auf dem Markt. Während die PCs die Büros bevölkerten waren die Macintoshs bei den Kreativen auf den Desktops und die Ataris und Amigas bei den Jugendlichen, die nach den 8-Bit Computern eine neue Generation von Home-Computern fanden.

Apple brachte in den nächsten Jahren neben den Knubbelmacs (die kompakten All-in-One Computer) die stärkere Apple Macintosh II-Reihe raus, die erweiterbar waren und mit besserer Farbgrafik und Sound ausgestattet waren. Die Preise waren für Professionals gedacht und entsprechend hoch. Später brachte man noch die LC (Low Cost) raus, die den Markanteil des Macintoshs stärken sollten. Seit kurzem habe ich auch einen klassischen Knubbelmac (SE 1/20) in meiner Sammlung. Ich wollte eigentlich den originalen 128k Macintosh haben, aber der wird nur noch selten zu fairen Preisen bei eBay angeboten.

Ein Macintosh SE 1/20. Apple Computer im Laufe der Zeit

Der Rausschmiss von Steve Jobs

Entgegen der Erwarungen und Hoffnungen war der Macintosh nicht erfolgreich. Gerade im Bürobereich traute man IBM und den IBM-Kompatiblen mehr zu, auch wenn diese noch keine fancy Oberfläche hatten. Die PC-Hardware und -Software war zwar zuverlässig aber doch sehr einfach gehalten. Die Apple-Verantwortlichen schoben sich die Schuld für den kommerziellen Mißerfolg gegenseitig zu und Steve Jobs verließ im September 1985 im Streit die Firma, die er mitgegründet und maßgeblich beeinflusst hat.

Unter “professionellem” Management wurde die Apple-Story weitergeschrieben. Die Macintosh System Software wurde über Jahre evolutionär weiterentwickelt. Über mehr als 10 Jahre kamen zusätzliche Funktionalitäten wie Multitasking hinzu. Jedoch ruhte sich Apple gerade im Betriebssystem-Bereich auf seinen Lorbeeren aus und versäumte es dem Betriebssystem größere Änderungen wie Speicherschutz und pre-emptivem Multitasking beizubringen. Im Jahr 1995 versetzte Microssoft mit seinem Windows 95 Apple beinahe den Todesstoß.

Die mobilen Macintoshs

Zu diesem Zeitpunkt hatte Apple seine Macintoshs auch mobil gemacht. Mit dem Apple Macintosh Portable (Link) wurde 1989 der erste Versuch eines tragbaren Macs auf den Markt gebracht. Dieser war noch nicht der große Wurf, vor allem war die Akkutechnik noch nicht sehr fortgeschritten. Und kompakt geht wirklich anders. In den Jahren 1990 bis 1992 kam dann die Powerbook-Reihe auf den Markt, die der Vater aller heutigen Laptops ist. Am Anfang noch mit einem Trackball ausgestattet, wurde die Handablage vor der Tastatur die Blaupause für alle nachfolgenden tragbaren Computer. Ich selbst habe aus dieser Zeit das Powerbook 180, welches 1992 das stärkste und am Besten ausgestattete Gerät war. Bereits 1992 wurde mit den Powerbook Duos das auch heute noch als Eingabemedium genutzte Trackpad eingeführt.

Die klassischen Macintoshs am Beispiel des Color Classic

Die Macintosh Classic Reihe endete im Mai 1994 mit dem Color Classic II. Ich habe das Glück einen Color Classic I in meiner Sammlung zu haben. Er unterschied sich von den ganzen älteren Knubbelmacs dadurch, daß er ein elegantes Gehäuse und einen eingebauten Sony Trinitron-Farb-Monitor hatte.

Aus der Macintosh II Reihe entstanden zwei unterschiedliche Baureihen:

  • Centris: die Desktop-Modelle,
  • Quadra: die Tower-Modelle und damit die leistungsstärksten Macs ihrer Zeit.

Alle diese Computer hatten noch die Motorola Prozessoren.

Die 90er vor Steve Jobs

Ab 1992 brachte Apple dann eine wilde Reihe von All-in-One Macs unter der Bezeichnung Performa mit Motorola 68k-Prozessoren auf den Markt. Ab 1994 wurde in diese auch die neue Power PC Prozessorgeneration eingebaut. Zu diesem Zeitpunkt entschied sich Apple von der 68k-Plattform auf die leistungsfähigere Power PC-Plattform von Motorola, IBM und Apple umzusteigen. Die 68k-Plattform hatte keine Chance mehr gegen Intels x86-Platform.

Am deutlichsten sichtbar wurde das durch die Benamung der Macintosh Platform unter dem Namen Power Macintosh, die den Centris und Quadras folgte. Apple verarbeitete ab März 1994 nur die Power PC-Prozessoren.

Schließlich wollte man 1997 die neueste Generation der Power PC-Prozessoren marketing-technisch besser positionieren und nannte diese G3, ab 1999 kam der G4 auf den Markt und die letzte Generation war der G5, der 2003 auf den Markt kam. Diese Computer wurden entweder Power Macintoshs, oder ab dem G4 Power Mac genannt.

In den 90ern hatte Apple nicht nur mit der Konkurrenz durch die PCs zu kämpfen, vor allem war ihr Vorsprung mit der graphischen Benutzeroberfläche dahingeschmolzen. Apple hatte seinen Sex-Appeal verloren und galt nur noch als teuere Alternative zu der PC-Platform.

Eine Revolution – der Newton

Aus Sammler-Sicht gibt es eigentlich wenige Computer, die sich in einer Sammlung gut machen würden. Dazu gehören der Apple Newton, der eMate 300, der 20th Anniversary Macintosh (TAM), der Performa 5200 wegen seines TV-Moduls als universaler Multimedia-PC seiner Zeit.

Sculley, Spindler und Amelio – die Apple CEOs vor Steve Jobs

Apple tauschte seine CEO in den 90ern auch häufiger aus. Es wurden unterschiedliche Strategien gefahren, um Apple wieder zukunftstauglich zu machen. Eine der wichtigsten Aufgaben war die Überholung der mittlerweile überholten Betriebssystem-Software. Mit dem Projekt Copland versuchte man einen zeitgemäßen Nachfolger für System 7 zu entwickeln. 1997 mußte man sich bei Apple eingestehen, daß man diese Version nicht selbst fertigstellen konnte. Stattdessen überlegte man ein fremdes Betriebssystem einzukaufen.

Zur Auswahl stand das BeOS des ehemaligen Apple Managers Jean-Luis Gassée, und NextStep des ehemaligen Apple-Gründers Steve Jobs. Die Geschichte dieser Entscheidung füllt ganze Geschichtsbücher.

Bevor allerdings Steve Jobs wieder zu Apple zurückkam und auch später als iCEO die Verantwortung übernahm, hatten die CEOs davor noch einige Richtungsentscheidungen getroffen:

  • John Sculley brachte mit dem Newton eine PDA-Plattform auf den Markt, die einzigartig zu diesem Zeitpunkt war. Allerdings war dieser PDA seiner Zeit weit voraus und in vielen Dingen noch nicht ausgereift. Der letzte Newton war der Apple eMate 300, der speziell für Bildungsinstitute gebaut wurde. Mit seinem farbigen und durchsichtigen Gehäuse war dieser portable PDA ein Vorgeschmack auf die Design-Revolution mit Steve Jobs und Jonathan Ive
  • Michael Spindler lizensierte Mac OS an ausgewählte Mac-Klon Hersteller wie Power Computing oder Umax. Außerdem wollte er Apple unter anderem an Sun verkaufen
  • Gil Amelio konnte Apple vor dem finanziellen Zusammenbruch retten. Außerdem sorgte er für die Rückkehr von Steve Jobs und kaufte damit NextStep und das Entwicklerteam dahinter ein.

Designrevolution

Steve Jobs is back. Und mit ihm betrat ein junger Designer das Licht der Öffentlichkeit. Jobs und Jonathan (Jony) Ive verstanden sich hervorragend und waren ein großartiges Team. Der User No. 1 und sein Designer, der Produkte so schön mit seinem englischen Akzent beschreiben konnte. Der iCEO brauchte ein Jahr, um Apple wieder neu zu positionieren.

Mit der Think Different Kampagne wurden Apple und seine Kunden neu positioniert (the crazy ones, the misfits, the rebels, the troublemakers). In die 4 Produkt-Quadranten wurden die neuen Produkte für Consumer und Professionals aufgeteilt. Dadurch wurde der Produktkatalog wieder übersichtlich. Produktreihen wurden eingestellt (Newton, eMate) und stark vereinfacht. Apple arbeitete die Betriebssystem-Strategie aus und rollte sie erfolgreich aus. Und Steve Jobs und Jony Ive brachten neue Produkte heraus.

Die Ära des Jonathan Ive

Es regierten nunmehr die Designer und nicht mehr die Ingenieure und Manager. Diese neue Ausrichtung zeigte sich bei der Vorstellung der neuen Produkte iMac (Consumer All-in-one Desktop), iBook (Consumer Laptop), Power Mac (Professional Tower), Powerbook (Professional Laptop). Ab 1998 wurden diese dann mit dem Zusatz G3, G4 und G5 auf den Markt gebracht.

Ich habe das Glück aus dieser ersten Zeit zwischen 1998 und 2000 einige Computer in meiner Sammlung zu haben und sie sind absolute Design-Juwelen. Sie haben zu diesem Zeitpunkt alle beigen Kisten dieser Zeit einfach nur alt aussehen lassen. Auf einmal war es schick einen Computer von Apple auf dem Tisch stehen zu haben.

Ein schönes spätes Beispiel dieser Designsprache war dann der Power Mac Cube G4, der in keinen der vier Quadranten so richtig reinpasste. Er wurde auch kein wirtschaflicher Erfolg, war aber ein Design-Meilenstein.

Nach der “durchsichtigen Phase” von Jonathan Ive kam der weiße deckende Kunststoff als Designsprache. Beste Beispiele dieser Phase waren der iMac G4 und iMac G5, das iBook.

Im Jahr 2001 brachte Apple dann auch Titan im Powerbook G4 Titanium als Material auf den Markt.

Ab dem Jahr 2004 wurde dann für die Powerbooks Aluminium verwendet. Ich habe ein sehr schönes und kompaktes Powerbook G4 in 12″ in meiner Sammlung.

Aluminium – die letzte große Designänderung

Und seit 2006 ist alles Aluminum bei Apple. Apple entdeckte das Material für eine hochwertige Haptik und Optik und entwickelte immer ausgefeiltere Produktionsmethoden.

Apple konnte die Macbooks damit sehr viel kompakter und eleganter bauen. So ist mit dem Macbook Air 2008 von Steve Jobs eine großartige Produktpräsentation möglich geworden. Steve Jobs präsentierte das Gerät in einem Din A4-Umschlag. Es gilt auch heute noch als eines der dünnsten Laptops unserer Zeit.

In den letzten 10 Jahren ist die Entwicklung im Computerbereich auch bei Apple nur noch verfeinert worden. Kleiner, dünner, leichter, besser sind die Schlagworte. Das Design hat sich nicht mehr so schnell gewandelt wie wir es zwischen 1997 und 2007 erleben durften. Apple hat sich seitdem mehr auf eine neue Kategorie von neuen Produkten konzentriert, die Apple erst zur wertvollsten Firma unserer Zeit hat werden lassen.

Mobile Apple iDevice-Computer im Laufe der Zeit

Die Namenskonvention iMac, iBook mit dem führenden i vor der Produktkategorie wurde auch mit dem iCEO Steve Jobs eingeführt. Im Gegensatz zum interims CEO sollte das i bei den Produkten eine Referenz auf Internet, Innovation und andere positive Attribute sein. Der Vorschlag zu dieser Benamung kam von Apples langjähriger Werbeagentur Chiat/Day.

Mit der Einführung neuer Produktkategorien wurden auch Produktnamen mit dem führenden i eingeführt. Dies waren 2001 der iPod, 2007 das iPhone, 2010 das iPad. Erst die Apple Watch folgte 2015 mit einer neuen Namenskonvention, die seitdem alle neuen Produktkategorien begleitet: Apple AirPod (2016), Apple HomePod (2018). Das Apple TV kam bereits 2007 mit seiner ersten Generation auf den Markt, wurde aber von Steve Jobs immer nur als “Hobby” bezeichnet.

Aus diesen mobilen iDevices habe ich mittlerweile eine Vielzahl an Exponaten für meine Museum bekommen. Den Großteil dieser Geräte habe ich selbst genutzt. Nur wenige sind von eBay, wie z.B. der seltene U2 iPod 5. Generation, der mir persönlich viel bedeutet.

Wie geht es weiter?

Apple ist auch Mitte 2019 die wertvollste Firma der Welt. Sie haben nicht mehr die großen Steigerungen im Absatz ihrer mobilen iDevices – die Absatzzahlen gehen tatsächlich stark zurück. Nach den Computern sind auch die mobilen iDevices am Markt bestens platziert, aber neue Wachstumsphantasien gibt es nicht. Die Geräte scheinen ausentwickelt und es gibt mit jeder Generation nur evolutionäre Weiterentwicklungen, wie z.B. eine bessere Kamera.

Apple selbst sieht seine Zukunft vor allem im Bereich der Services, wie Musik-, Film- oder News-Vertrieb, iCloud, App Store, Spielen.

Nachtrag 20.1.2021

Mehr als 17 Monate sind vergangen seit ich diesen Beitrag geschrieben habe. In der Zeit haben wir zwei neue iPhone-Generationen gesehen, Refinements bei den iPads, Apple TV+ ist in den Markt gekommen, macOS ist nicht mehr X, sondern 11, und die größte Neuigkeit von allen: Apple steigt bei seinen Computern auch auf die ARM-Technologie um und kehrt X86 den Rücken zu.

Die neueste Evolutionsstufe. Apple Silicon. Apple Computer im Laufe der Zeit
Apple stellt die neue Apple-Prozessorplatform vor (Quelle: Apple)

Mit der Einführung von Apple Silicon (M1-Prozessor) bei den Consumer-Macintoshs erleben wir seit einigen Monaten die dritte Transition.

Die erste Transition war der Wechsel von Motorolas 68K-Plattform auf die Power PC-Plattform. Die zweite Transition war der Wechsel 2006 auf die Intel-Plattform und nun der Wechsel auf Apple Silicon.

Mit dem M1-Prozessor hat Apple nachdrücklich bewiesen, daß schon die erste Version performanceseitig gut mit der X86-Platform mithalten kann. Darüber hinaus ist die Energieeffizienz unerreicht. Und mit Rosetta 2 hat man auch das passende Tool, um Intel-Binaries auf der neuen ARM-Plattform einigermaßen performant laufen zu lassen. Natürlich gibt es auch Software und Hardware, die auf Apple Silicon überhaupt nicht läuft. Diese Kompatibilitäts-Probleme muß man transparent kommunizieren, wenn man die User informiert halten will. Auch iOS- und iPadOS-Software läuft auf Apple Silicon, wobei die großen Probleme eher in der Bedienung mangels Touchscreen liegen.

Aber ein sehr spannender Schritt in die Zukunft.

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