Mit meinem Wechsel zu WordPress.com konnte ich nun tatsächlich die bei Tumblr doch eher eingeschränkte Blogging-Platform verlassen und auf ein sauberes Homepage-Konzept aufsetzen. Dies erlaubt mir weitere Seiten hinzuzufügen und auch die Navigation zwischen diesen Seiten. Aber was ist der Unterschied zwischen WordPress.com und WordPress.org?
WordPress.com
Meine Entscheidung für WordPress.com ist vor allem der leichten Implementierung geschuldet. Nachdem ich auf diese Platform gekommen bin und einen Account angelegt habe, war das Aufsetzen meines Blogs und das Migrieren der Daten ein Kinderspiel. Und schon konnte ich das Blogging-Konzept innerhalb weniger Tage um mehrere Seiten erweitern, was ein großartiges Erfolgserlebnis war. Die Administration und die Pflege sind sehr einfach und gelungen gelöst, aber noch nicht perfekt. Nur auf einem Desktop-Browser kann man meiner Erfahrung nach alle Elemente einer Webseite sauber administrieren. Auf den Tablet- und Smartphone-Varianten laufe ich auf Anzeige-Probleme, die wahrscheinlich noch nicht für diese Plattformen gelöst sind.

Aber nach kurzer Zeit versucht man die weiteren Möglichkeiten und auch die Einschränkungen herauszufinden. Innerhalb kurzer Zeit bin ich auf folgende Einschränkungen bei der free-Variante von WordPress.com gestossen:
- keine Plugins können genutzt werden. Einer der großen Vorteile von WordPress ist die über die Community verfügbare große Zahl von mächtigen Plugins. Leider sind Plugins in der free-Variante nicht vorgesehen
- keine SEO möglich. Ohne eine eigene attraktive Domain macht natürlich Suchmaschinenoptimierung (SEO) keinen Sinn. Auch sind schon einfache Einträge bei Google, um auf diese Seite aufmerksam zu machen nicht möglich
- keine Verbindung zu Social Networks wie Facebook und Twitter. Die Möglichkeit die Webseite mit meinem Facebook- und Twitter-Account zu verbinden und damit neue Einträge auf diesen Plattformen anzukündigen ist nicht möglich
- geringe Auswahl an attraktiven Themes
- keine Medienverwaltung möglich. Alle Medien sind zwar an einem Platz verfügbar, aber eine Gruppierung dieser Medien und der Zugriff auf diese Gruppen von Medien (z.B. Galerien) ist nicht vorgesehen. Wenigstens habe ich das noch nicht in den Administrationstools gefunden
- natürlich hat man auch keinen Zugriff auf die Filestruktur der Webseite, da dies unter voller Kontrolle von WordPress.com ist.
WordPress.org
Erst als ich an diese Grenzen gestoßen bin, habe ich mich mit dem Geschäftsmodell von WordPress.com auseinandergesetzt und bin dann auch auf WordPress.org aufmerksam geworden.

Ich möchte nichts schlechtes über WordPress.com und ihr Geschäftsmodell sagen, denn sie bieten mir einen einfachen Zugriff auf eine eigene Webseite, die kostenlos gehostet, gesichert und aktualisiert wird. Was kann man sich mehr wünschen, wenn man als ersten Schritt nichts bezahlen möchte. Auch die 3GB bereitgestellte Datenkapazität ist sehr großzügig, wenn man das mit anderen kostenlosen Angeboten am Markt vergleicht.
Außerdem bedeutet WordPress.org nichts weiter, als daß dies die Distributionsplattform für die WordPress-Software ist und damit der Einstieg zu einer eigenen Webseite ist. Natürlich bedeutet das, daß man sich hier um das Hosten, Konfigurieren, Sichern und Pflege der Software komplett selbst kümmern muß.
Das wird dann in (naher) Zukunft mein nächster logischer Schritt sein. Deshalb bin ich sehr dankbar, daß einem problemlosem Export meiner Daten nichts im Wege steht und ich dann bald die 4. Phase meines Blogs nach Google+, Tumblr und WordPress.com starten werde.
Nachtrag 19.2.2020
Nach nunmehr einem Jahr im kostenpflichtigen Blogger-Tarif von WordPress.com habe ich versucht zu schauen, was ich machen muss, um die Verbreitung meiner Webseite zu verbessern.
Neben den üblichen Erfahrungen (interessante Inhalte, gute inhaltliche Strukturierung, Mindestanzahl an Worten, gute Überschriften und Keywords) wollte ich sehen, was man noch machen kann. Zu diesem Zweck habe ich einige kostenlose SEO Quality Checks über meine Webseite laufen lassen, die ein Protokoll über die Qualität meiner Webseite liefert. Darüberhinaus werden auch noch Empfehlungen ausgesprochen, wie man die Webseite technisch, inhaltlich, strukturell und aus SEO-Gesichtspunkten verbessern kann.
Die Hinweise waren sehr hilfreich und ich wollte beginnen einiges davon umzusetzen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist zwingend die Möglichkeit Plugins installieren zu können. Dies ist im Tarifmodell von WordPress.com leider erst ab dem Business-Tarif möglich. Mit 25€ im Monat ist das für einen Blogger ohne große Umsatzerwartung völlig überteuert.

Schade: damit hat sich WordPress.com völlig disqualifiziert als Provider für Blogger mit SEO-Wunsch.