Heute habe ich die zweijährige Transition meiner Connectivity-Verträge (Festnetz/Kabel, Mobilfunk) zum Dienstleister Vodafone abgeschlossen. Ich habe den Wechsel meines Mobilfunkvertrags von Telekom zu Vodafone vollzogen.
Vor zwei Jahren habe ich die Reise mit einem Telekom-Vertrag für Mobilfunk und einem Unitymedia-Vertrag für Festnetz, Fernsehen und Breitband-Kabelverbindung begonnen. Als Vodafone schließlich Unitymedia übernommen hatte, habe ich den ersten Schritt meiner Connectivity-Strategie im April 2020 durchgeführt. Dieser beinhaltete die Streichung des Fernsehens aus dem Unitymedia-Vertrag. Außerdem erhielt ich eine Steigerung des Datendurchsatzes auf 500MBit.
Was waren die Einsparungen?
Schritt zwei war der Wechsel des Mobilfunk-Vertrages von Telekom zu Vodafone. Folgendermaßen sah die Kostenaufstellung für meine Connectivity im Jahr 2019 aus.
Vertrag | Leistung | Preis |
---|---|---|
Unitymedia 3play 400 | 400/10 Mbit Kabel-Datenflat; Festnetz; HD TV | 55 € |
Telekom Mobil L for Friends mit Telefon | 6GB; 4G | 45 € |
Insgesamt: | 100 € |
Stand Heute habe ich auf folgende Kombination umstellen können:
Vertrag | Leistung | Preis |
---|---|---|
VF (Unitymedia) Red Internet & Phone 500 Cable U | 500/25 Mbit Kabel-Datenflat; Festnetz | 38 € |
VF Red M Datenflat ohne Smartphone | Datenflat; 5G | 29,99 € |
Insgesamt: | 67,99 € |
Damit habe ich jetzt eine Ersparnis von 32,01 € oder gut 32% realisiert. Und dies bei gleichzeitig viel besserer Leistung. Pro Jahr summiert sich die Ersparnis damit auf knapp 380 €. Damit kann man dann schon ein paar andere Services kaufen 😉 Zum Beispiel den Business-Tarif für meine Webseite bei WordPress.com.
Wechsel von Telekom zu Vodafone – ein schwieriger Prozess
Der Weg dahin war schwierig und nicht einfach zu erreichen.
Im Moment nutze ich für die nächsten sechs Monate den sogenannten Sofort-Wechsel-Vorteil. Vodafone bietet diesen für Schnellentschlossene an. Bei diesem Service muß ich bei Vodafone für bis zu 6 Monate nichts bezahlen. Trotzdem erhalte ich die Leistung schon voll. Dann läuft mein gekündigter Telekom-Tarif zum 15.9.2021 aus. Ich bezahle also zur Zeit nur den Preis für meinen Telekom-Vertrag:
Vertrag | Leistung | Preis |
---|---|---|
Telekom Magenta Mobil M for Friends (4. Gen) ohne Smartphone | 5+6GB; 4G | 32,86 € |
Dass der Weg dorthin schwierig war liegt daran, daß Vodafone zwar die Mobilfunk- und Festnetz/Kabel-Kunden gerne für beide Services begeistern möchte. Aber die Separierung zwischen Vodafone und Unitymedia besteht noch weiter. Vodafone liegt viel daran, die Backend-Systeme beider Welten zu vereinen. Der Weg dahin ist vor allem für den Kunden steinig. Versüßen will Vodafone die Schwierigkeiten mit dem sogenannten GigaKombi-Vorteil. Vodafone gewährt diesen seinen Kunden, wenn sie sich für Mobilfunk und Festnetz/Kabel unter dem Dach von Vodafone entscheiden.
Bestellung bei Vodafone
Meine Güte, war das eine Odyssee. Bereits im November 2020 hatte Vodafone ein unmoralisches Angebot auf einem Werbeflyer in meinen Briefkasten geworfen. Dort wurde eine Mobilflat für einen akzeptablen Preis angeboten. Ich war gerade mit meinem Telekom-Vertrag unzufrieden geworden. Aufgrund meiner beruflichen Nutzung der mobilen Bandbreite hatte ich das Volumen von 5GB + 6GB zweimal kurz vor Ende des Abrechnungszeitraum aufgebraucht. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, daß ich mit diesem Datenvolumen auf absehbare Zeit keinen Schwierigkeiten haben würde. Knapp 14 Monate nach Vertragsabschluss war klar, daß das Datenvolumen nicht ausreichend war.
In dem Moment kam Vodafone mit seinem Angebot. Bereits damals hatten sie den Sofort-Wechsel-Vorteil für die ersten 6 Monate nach Vertragsabschluss im Paket. Schon da war ich am Schwanken. Ich habe dieses Angebot nicht angenommen und es war auch wenige Tage später nicht länger gültig. Ich habe aber zu diesem Zeitpunkt bereits den Telekom-Vertrag gekündigt.
Anfang März schaute ich nochmal bei Vodafone vorbei und sah ein ähnliches, sogar besseres Angebot.

Mit dem Code DEAL20 könnte ich bei diesem Angebot sogar einen monatlichen Preis von 29,99€ / Monat realisieren. Damit war klar, daß ich den Wechsel von Telekom zu Vodafone machen wollte. Gesagt, getan, und auf den Button Weiter mit diesem Angebot geklickt. Als nächstes wurde ich aufgefordert eine Servicenummer anzurufen. Dort wurde ich mit einem Vodafone Sales-Vertreter verbunden. Relativ schnell wurden wir uns einig und wir schlossen über Telefon den Vertrag ab.
GigaKombi-Vorteil: Vodafone macht den Wechsel extra schwierig
Einen Haken gab es aber, teilte mir der Vodafone-Vertreter mit. Ich solle doch bitte eine Nummer wählen. Diese würde mich mit einem Unitymedia-Vertreter verbinden. Dort solle ich darum bitten, daß wegen des neuen Mobilfunkvertrags der sogenannte GigaKombi-Vorteil bei Unitymedia eingetragen werden sollte.
Ein unglaublich komplizierter Prozess. Erzeigt auf, daß Vodafone und Unitymedia noch nicht zusammengewachsen sind. Oder auch ein Nachweis dafür, daß der Vodafone-Vertreter nur das Nötigste gemacht hat. Ein Kollege von mir teilte mir mit, daß der Vodafone-Vertreter sehr wohl auch ohne mich den GigaKombi-Vorteil bei Unitymedia hätte eintragen lassen können.
Damit begann für mich eine unangenehme Erfahrung mit den Sales-Prozessen von zwei noch nicht integrierten Unternehmen. Nachdem ich die Telefonnummer bei Unitymedia gewählt hatte, trug ich meine Absicht vor. Ich wurde von dem Unitymedia-Vertreter durch den kompletten Bestellprozess gezogen. Meine Bedenken wurden weggeredet. Ich wollte ja NUR den GigaKombi-Vorteil für einen bereits bei Vodafone abgeschlossenen Mobilfunkvertrag eintragen lassen. Man müsse mich all das nochmal fragen, was ich beim Vodafone-Vertreter bereits abgeschlossen habe.
Zwei SIM-Karten?
Mit einem mulmigen Gefühl wartete ich die dann einlaufenden Email-Bestätigungen ab. Und mein Gefühl sollte mir recht geben. Ich konnte sehen, daß zwei separate Sendungen für eine SIM-Karte ausgelöst wurden. Eine Woche später hatte ich dann tatsächlich zwei SIM-Karten in meinem Briefkasten.
Ich rief sofort beim Vodafone-Helpdesk an und erklärte die Situation. Sofort wurde eine der beiden Karten storniert. Ich äußerte meine Vermutung, daß man mir zwei separate Mobilfunk-Verträge verkauft habe. Ich wurde dahingehend beruhigt, daß unter meinem Namen nur ein Mobilfunkvertrag aufgeführt sei.
Bei der Gelegenheit ließ ich mir auch gleich am Telefon erläutern, wie man den Sofort-Wechsel-Vorteil geltend machen kann. In der Folge habe ich die notwendigen Unterlagen an Vodafone geschickt.
Ich konnte testen, daß die Verbindung einwandfrei funktionierte, nachdem ich die SIM-Karte in mein iPhone eingelegt hatte. Dann wollte ich testen, was für Vertragsdaten in der MeinVodafone-App angezeigt werden. Nach der Anmeldung konnte ich tatsächlich nachvollziehbar sehen, daß alle Vertragspositionen – sowohl Kosten, als auch Nachlässe – doppelt vorhanden waren.
Gespannt war ich auf die erste Rechnung. Tatsächlich wurde auf der ersten Rechnung jede Position nur einzeln aufgeführt. Irgendwie scheint die MeinVodafone-App nicht einwandfrei zu funktionieren. Zur Sicherheit rief ich nochmal den Vodafone-Helpdesk an. Ich beschrieb meine Beobachtung. Auch der freundliche Helfer konnte nicht verstehen, warum die Positionen in der App doppelt auftauchten. Die Postitionen wurden aber nur einfach auf der Rechnung aufgeführt. Ich beschloß ein waches Auge auf diese Übersicht zu haben.
Rufnummernübernahme von Telekom
Der nächste Schritt im Wechsel von Telekom zu Vodafone sollte die Rufnummernübernahme meiner langjährigen Telekom-Mobilfunknummer zu Vodafone sein. Auch dieser Prozess ist nicht ganz einfach. Die Schritte sind:
- Man läßt bei der abgebenden Telefongesellschaft (Telekom) ein sogenannten 30tägiges Opt-In über den Telekom-Kundensupport einrichten.
- Während dieser Zeit kann man die übernehmende Telefongesellschaft (Vodafone) auffordern, daß sie die Rufnummer übertragen. Dies ist bei Vodafone über einen komfortablen Online-Prozess möglich.
- In der Folge teilt Vodafone einem per Email mit, wann der Übernahme-Tag ist.
Für den 7.4.2021 war die Übernahme der Telekom-Telefonnummer angekündigt.
Konfiguration als eSIM
Ich habe seit Oktober 2019 in mein iPhone 11 Pro zwei SIMs eingelegt. Eine eSIM mit der privaten Telekom-Nummer und eine Nano-SIM mit meiner Firmentelefonnummer. Die Telekom-eSIM wollte ich durch eine Vodafone-eSIM ersetzen. Aber zuerst wollte ich erstmal sicherstellen, daß die Rufnummernübernahme sicher abläuft.
Dazu steckte ich die Vodafone SIM-Karte bereits am 5.4. in das iPhone. Dafür entfernte ich meine Firmen-SIM-Karte. Dieses steckte ich übergangsweise in mein altes Firmentelefon Nokia Lumia 920, dessen Akku nicht mehr funktionierte. Wenn man es aber dauernd am Netz hielt, so konnte man es noch hervorragend zum Telefonieren nutzen.
Im Laufe des Mittags erhielt ich von Vodafone eine SMS. Ich wurde darüber informiert, daß die Rufnummer portiert sei. Ich sei nun mit meiner Vodafone-Karte unter meiner alten Telekom-Telefonnummer erreichbar. Ein Test war gleich erfolgreich.
eSIM-Inbetriebnahme
Die Telekom eSIM entfernte ich umgehend aus der Konfiguration meines iPhones. In der Telekom-App MeinMagenta konnte ich feststellen, daß ich eine neue Nummer zugeordnet bekommen habe. Diese kann ich erstmal nicht nutzen, da ich dafür zuerst eine Nano-SIM beantragen muss. Mir stellt sich die Frage, ob ich das überhaupt noch benötige.
Kurz nach der Umstellung der Telefonnummer habe ich über MeinVodafone die eSIM bestellt. Sie war unmittelbar darauf verfügbar und wurde auch aktiviert. Die Einstellung und Aktivierung im iPhone ging auch einfach. Nun habe ich wieder denselben Zustand wie vorher. Der Wechsel von Telekom zu Vodafone war damit abgeschlossen
- Eine private eSIM mit meiner langjährigen Privatnummer.
- Und die Firmen SIM mit meiner Firmentelefonnummer.
Ende gut, alles gut?
Ich habe mit einem Kollegen das oben beschriebene Erlebte durchgesprochen. Er und ich sind der Meinung, daß dieser Prozess eine technisch weniger affine Person noch mehr belastet hätte. Eine ältere Person hätte überhaupt kein Verständnis für die Probleme, die die technische Trennung der Backoffice-Systeme von Vodafone und Unitymedia bereiten. Dass ein Kunde den GigaKombi-Vorteil separat einfordern muß und dabei durch eine Vertragsodyssee mit Unitymedia geführt wird, ist inakzeptabel. Das hätte der Vodafone Sales-Vertreter für den wechselwilligen Kunden übernehmen müssen.
Ich bin mir trotz genauer Beobachtung aller eingehenden Emails, Rechnungen, MeinVodafone-Daten immer noch nicht sicher, daß alles so gelaufen ist, wie ich es mir ursprünglich vorgestellt habe. Das werde ich wohl erst Mitte September feststellen, wenn der gekündigte Telekom-Vertrag ausgelaufen ist. Ab diesem Zeitpunkt müsste ich die erste Rechnung mit einem Rechnungsbetrag von 29,99 € bekommen. Ich warte gespannt ab, was passiert.
Nachtrag 11.5.2021
Tatsächlich sah die Rechnung, die ab Mitte April in meinem Rechnungsarchiv von der MeinVodafone-App auftauchte, sehr verwirrend aus. Dort wurde eine Rechnungsseite mit der alten Vodafone-Nummer und eine Rechnungsseite mit der portierten Nummer von Telekom ausgewiesen. Erst nach genauem Hinsehen erkannte ich, dass die Rechnungsseite mit der alten Vodafone-Nummer die Positionen bis zur Rufnummernübernahme behandelte und die andere Rechnungsseite den Zeitraum ab der Rufnummernübernahme. Also auch hier alles richtig gemacht.
Was mir dann noch auffiel war eine fehlende Rabatt-Position. Nach Rücksprache mit dem Vodafone-Support wurde mir mitgeteilt, dass diese Position ab der ersten richtigen Rechnungsstellung im September auftauchen und dann berücksichtigt würde. Das werde ich auf jeden Fall im Auge behalten.
Die MeinVodafone-App: nicht wirklich nutzbar für ehemalige Unitymedia-Kunden
Und ein weiterer interessanter Punkt, der mir Probleme bereitete war die Migration der Unitymedia-Kunden von der Unitymedia-App auf die MeinVodafone-App. Ab dem 14.4. sollten die Unitymedia-Kunden auf die MeinVodafone-App migriert sein. Wenn man sich mit seiner normalen Email nicht in der MeinVodafone-App anmelden kann, dann sollte man diese Email mit „-VF“ erweitern. Aber auch das funktionierte bei mir nicht. Und ein Passwort-Reset war darüber auch nicht möglich.
Meine Anfrage beim Unitymedia-Support war nicht hilfreich, da diese sagten, dass sie nach der Migration nichts mehr für die Unitymedia-Kunden machen können, was die MeinVodafone-App betrifft. Eine schriftliche Anfrage beim Vodafone Mobilfunk-Support ergab die freundliche Antwort, dass ich im Vodafone-Kundenportal auf der Webseite zuerst meinen Unitymedia-Vertrag hinzufügen musste. Das hörte sich auf all den Supportseiten von Vodafone, die über die Migration informierten, ganz anders an.
Fazit zur Migration von Telekom zu Vodafone
Nun ja, der Vertrag ist jetzt hinzugefügt, aber ich komme immer noch nicht über die MeinVodafone-App in die Übersicht zu diesem Vertrag rein. Ich warte mal einen Tag. Vielleicht sind dann die Daten von den Backend-Systemen erst dann ausgetauscht worden und können über die MeinVodafone-App zugegriffen werden.
Abschließend kann man sagen, dass bei einer solchen Vertragsänderung viele Probleme auftauchen, die von den verantwortlichen Abteilungen von Vodafone – egal ab Mobilfunk oder Unitymedia – gelöst werden. Für den Kunden ist das allerdings kein gutes Kundenerlebnis, da man immer wieder den Kontakt mit dem Vodafone-Support aufnehmen muss. Eines muss man Vodafone allerdings zugute halten. Seit ich die Vodafone-SIM eingesetzt habe funktionieren die Mobilfunk-Services einwandfrei. Und das ist das Wichtigste für mich als Kunden. Wenn im September 2021 die Rechnungsseite damit korrelliert, dann bin ich absolut zufrieden.
Nachtrag 4.6.2021
Heute stellte ich fest, daß bei der Rufnummernportierung vor zwei Monaten doch etwas schiefgelaufen ist. Tatsächlich konnte ich durch einen Anruf beim Service Desk feststellen, daß Vodafone Anfang April falsch konfiguriert hat. Die neue Nummer wurde zwar richtig eingestellt. Anrufer konnten mich damit mit meiner alten Telekom-Nummer erreichen. Aber die Mailbox-Weiterleitung war noch auf die alte Vodafone-Nummer eingestellt. Der Vodafone-Techniker hat diese Umstellung übersehen. Ich hatte mich schon gewundert, warum ich in den letzten zwei Monaten keine Nachrichten auf meiner Mailbox vorgefunden habe.
Dieses Problem wurde in dem Gespräch mit der Service Desk-Mitarbeiterin behoben.
Nachtrag 23.10.2021
Heute konnte ich die erste vollständige Rechnung von Vodafone nach Abschluss der sechsmonatigen Übergangsfrist überprüfen. Alles in Ordnung. Die geplanten Kosten werden tatsächlich abgerechnet. Ich bin zufrieden. Zeitgleich habe ich auch die abschließende Telekom-Rechnung erhalten.
Damit ist eine über zehnjährige Vertragslaufzeit mit der Telekom vorbei. Die Telekom hat meiner Erfahrung nach das bessere Netz. Aber sie hatten leider nicht den passenden günstigen Tarif für Bestandskunden, der den heutigen Datenbedarf unterstützt. Damit ist meine Connectivity-Strategie erfolgreich umgesetzt.