Apple Prozessoren

Apple Silicon – der M1-Chip in den Macs

Lesedauer: 6 Minuten Apple wagt den nächsten Schritt weg von Intel. Es gibt nun Apple Silicon und der Prozessor heißt M1. Alle Benchmarks lassen aufhorchen

Sind diese Prozessoren wirklich besser, schneller, effizienter (und weitere Superlative) als die Intel-kompatiblen Prozessoren? Sind sie skalierbar für unterschiedliche Anforderungen – also vom Einsteiger bis zum Profi? Apple hat neue Prozessoren herausgebracht. Sie nennen ihr Produkt Apple Silicon M1.

Apple-Prozessoren auf Basis der ARM-Architektur wurden schon im Juni während der WWDC 2020 vorgestellt. Entwickler konnten direkt nach der Veranstaltung einen Mac Mini mit A12Z-Prozessor bestellen und erste Erfahrungen sammeln.

Und am 10.11.2020 stellte Apple den M1-Prozessor und passend dazu drei Rechner vor, in denen das Apple Silicon verbaut ist. Die Benchmarks sind atemberaubend für eine erste Version.

Einen von diesen Computern habe ich jetzt gekauft. Es ist ein Mac Mini M1 geworden, um meinen Mac Mini von Mitte 2010 zu ersetzen.

Hier ein wenig Hintergrund zu meinem alten Mac Mini. Ich konnte dank des Einbaus einer 1TB SSD (Link) das Leben dieses Rechners bis zum heutigen Tag verlängern. Er wurde damit viel schneller in der Benutzung und dem Zugriff auf Daten. Eigentlich ist dieser Rechner als Medienserver immer noch komplett ausreichend. Aber das Betriebssystem ist mittlerweile zwei Versionen zurück. Maximal 10.13.6 (High Sierra) kann noch auf diesem Penryn-Computer laufen. Diese Intel-Prozessorvariante ist bis zum heutigen Tag der stromsparendste Prozessor aller im Mac Mini verbauten Prozessoren.

Der Mac Mini mit Apple Silicon M1 von 2020

Seit 2020 ist dies anders. Die Krone des stromsparendsten Desktop-Prozessors trägt nun das neue Apple Silicon mit dem Namen M1. Ich habe die Version mit 8GB RAM und 2 TB SSD genommen. Als Refurbished-Version war das Paket dann etwas günstiger, als wenn man es neu gekauft hätte. Damit sollte der Stromverbrauch meines Medienservers von Apple noch niedriger sein, als er es schon vorher war.

Ich habe mich dazu entschlossen, den Rechner komplett neu aufzusetzen und in der Folge den Rechner wieder sukzessive mit Daten und Tools vom alten Mac Mini zu betanken. Dazu gehören für mich das Bettertouchtool und der Plex Media Server.

Aber zuerst ist es toll festzustellen, was nach der initialen Konfiguration bereits von der eigenen Umgebung und persönlichen Daten über die iCloud verfügbar ist. Innerhalb von wenigen Minuten waren die ersten Erinnerungen sichtbar, die mich sonst auf meinem iPhone nerven. Notifikationen kamen reingeflogen. Emails wurden synchronisiert. Fotos waren verfügbar, die ich wenige Minuten vor dem Aufsetzen noch beim Unboxing des Mac Mini gemacht habe. Interessanterweise mußte ich den Rechner für den Zugriff auf Apple Musik noch speziell authorisieren. Auch bei Apple TV wurde ich nochmal aufgefordert mich separat mit meiner Apple ID anzumelden.

Die Fotos-App habe ich jetzt so eingestellt, daß ich alle 150000 Fotos und Videos in der iCloud auch als Sicherheitskopien auf dem Mac Mini verfügbar habe. Extra für diesen Zweck habe ich die große 2TB SSD in den Mac Mini konfiguriert.

Der Apple Silicon Mac Mini mit M1 Prozessor. Unten steht ein Mac Mini von 2010
Zwischen diesen beiden Geräten liegen 10 Jahre. Design das bleibt

Wie schließe ich alte FireWire-Festplatten an?

Und dann kam der Test, vor dem ich die meisten Sorgen hatte. Ich habe 4 FireWire-Festplatten, auf denen ich meine Medien gespeichert habe. Diese sind in einer Kette hintereinander mit FireWire 800-Kabeln verbunden. Mit folgender Adapterkette kann man tatsächlich erfolgreich diese alte Schnittstellen-Technik mit den aktuellen Anschlüssen des Mac Mini M1 verbinden.

  1. Thunderbold 3 zu Thunderbold 2-Adapter von Apple (Materialnummer MMEL2ZM/A)
  2. Thunderbold zu FireWire-Adapter von Apple (Materialnummer MD464ZM/A)
Adapter von Apple zum Anschluss von FireWire 800 Festplatten an den Apple Silicon Mac Mini mit M1 Prozessor
Für diese Kombination von Adaptern werden 90€ fällig

Ich schreibe das so deutlich, weil meine Recherche zwar dieses Ergebnis hervorgebracht hat, aber leider nicht aus einer offizielle Quelle, sondern nur in Foren von einigen Teilnehmern geäußert. Und in vielen Fällen waren sich die Autoren auch nicht sicher, ob diese Kette funktionieren würde. Ich kann aber jetzt bestätigen, daß genau diese Kette sauber funktioniert. Also, schmeißt eure geliebten FireWire 800-Festplatten nicht weg. Ich selbst setze von Western Digital die My Book Studio 3 TB 7200 rpm mit FireWire 800 und USB 2.0 ein.

Installation von Software

Die erste Software-Komponente, die ich installiert habe war das Bettertouchtool. Anscheinend ist es schon in einer M1-Version verfügbar und ich konnte auch die Lizenz von meinem alten Mac Mini wiederverwenden. Nur noch die Einstellungen muß ich aus der alten Installation exportieren und dann auf dem M1 einspielen.

Und natürlich benötigt ein Medienserver eine passende Medienserver-Software. Also bin ich gleich auf plex.tv gegangen und habe mir den Plex Media Server heruntergeladen. Bei der Installation informierte mich der Mac, daß ich zum Start eines Intel-Binary die Rosetta-Software herunterladen müsste und bot den Download auch gleich an. Wenige Sekunden später war das auch schon abgeschlossen und Rosetta wartete im Hintergrund auf den Plex Media Server. Die App läuft völlig unspektakulär sauber im Hintergrund und indizierte die Medien auf den über FireWire angeschlossenen Festplatten. Wenige Minuten später waren die Medien komplett indiziert und der Medienserver stellte seine Inhalte wie vor dem Umzug dar. So muß das laufen.

Andere Hardware?

Grundsätzlich bin ich mir nicht sicher, welche Geräte an einen ARM-Rechner wie den Mac Mini M1 angeschlossen werden können. Eine alte Logitech-Kamera, die ich manchmal für Facetime-Telefonie nutze und die über USB 2.0 angeschlossen wird, konnte ich erfolgreich verbinden.

Für die Nutzung als Medienserver mit hochwertiger Musikwiedergabe verwende ich meinen Digital-Analog-Konverter von Cambridge Audio. Diesen hatte ich damals über ein optisches Toslink-Kabel an den optischen Kopfhörer-Ausgang des Mac Mini angeschlossen. Vor ein paar Jahren habe ich die voll digitale Verbindung über USB gewählt. Ich entfernte das USB-Kabel aus meinem alten Mac Mini und steckte es in den neuen. Und siehe da: es funktioniert. Der Klang kommt in bestechender Qualität über meine Anlage. So muß es sein.

Meine Medienzentrale ist jetzt der Mac Mini mit M1 Prozessor. Außerdem ist der Rechner jetzt mit USB-Kabel an den DAC angeschlossen
Ab heute mit Mac Mini M1 (Late 2020) 😀

Ein alter HP LaserJet 1000 ist an der Time Capsule über USB 2.0 als Netzwerkdrucker angeschlossen und wird darüber auch bereitgestellt. Ich bin gespannt, ob ich den für den Mac Mini als Drucker konfigurieren und erfolgreich nutzen kann.

Fazit und nächste Schritte

Der Umstieg von einem 10 Jahre alten Mac Mini auf die neueste Apple Silicon-Technik auf Basis von ARM ist erstmal völlig reibungslos gelaufen. Selbst alte Hardware konnte noch über Adapter mit diesem Gerät verbunden werden. Kleinere Probleme mit der Bildschirmfreigabe zu meinem iMac und umgekehrt möchte ich mit etwas mehr Zeit und Geduld noch lösen. Wahrscheinlich habe ich etwas falsch konfiguriert. Auch werde ich noch alte Intel-kompatible Software auf diesen Rechner installieren. Dazu natürlich noch Daten und Einstellungen von meinem alten Mac Mini übertragen. Über meine weiteren Erfahrungen werde ich auch in diesem Beitrag berichten.

Auch erste Erfahrungen mit der Performance dieses Rechners werde ich noch dokumentieren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

%d