iPhone Smartphone

It doesn’t matter if you’re Black or White?

Lesedauer: 6 Minuten Die Frage nach der Gehäusefarbe stellte sich wirklich: Black or White? Nach Aktivierung mit Nano-SIM überzeugt das iPhone 5.


Black or White? It really does matter: es muss schon Weiß sein 😉

Um es gleich klarzustellen: es geht um die Farbe des iPhone 5 und nicht um Hautfarben!

Auch ich habe mich von der Wirkung der Keynote anstecken lassen und habe mir das iPhone 5 in weiß bestellt. Damit gehöre ich interessanterweise zu einer Minderheit, da die meisten doch das schwarze Gerät bevorzugen.

Was ich natürlich auch nachvollziehen kann, da mir beim iPhone 4 und 4S die weiße Variante nie wirklich gefallen hat. Aber als ich die Keynote sah, gefiel mir die von Apple produzierte schwarze Version überhaupt nicht. Bereits in einem anderen Beitrag hatte ich beschrieben warum. Die weiße hat mich allerdings sofort begeistert. Die Kombination von weiß mit Aluminium-Rahmen und Aluminum-Rückseite hat mich sofort angesprochen. Schon beim iPhone 4S fand ich den Edelstahlrahmen besonders edel und dieser Eindruck hat sich beim 5er wiederholt. Das schwarze Gerät empfand ich (wie ein anderer Autor schrieb) wie eine GSG 9-Variante: öde, unscheinbar, aber SEHR gefährlich 😉

Aber mal ehrlich: warum nochmal soviel Geld ausgeben, für ein Gerät, was mich bei der Keynote und auch die meisten Reviewer danach eigentlich nicht wirklich begeistert hatte. Apple hatte die Erwartungen auch eher enttäuscht, da Form und Material bereits Wochen vorher vollständig sichtbar waren und sich zu diesem nichts mehr geändert hat. Meine persönliche Hoffnung wäre ein Gerät der selben Form und Größe gewesen, aber mit 4″-Screen. Meiner Meinung nach wäre das auch möglich gewesen, wenn man oben und unten dem Screen mehr Platz gegeben hätte. Auch die Umstellung auf den Lightning-Adapter ist ein harter Einschnitt. Meine Halterung im Auto muss ich ersetzen. Eine neue Tragetasche für das Gerät kaufen. Ein Dock auch für zu Hause.

Entscheidungsprozesse

Warum also? Nun ja, ich hatte mir am Vorabend der Vorbestellung eine Pros/Cons-Liste erstellt und dabei hat die Cons-Position leicht gewonnen. Am Morgen hat ein Kollege ein paar Cons zusammengestrichen, dann sah es wieder anders aus. Aber was stand auf der Pros-Seite? Einträge wie Prestige, kurzfristige Euphorie wegen neuem Gadget. Bin ich wirklich so getrieben? Anscheinend schon 😉 Jedenfalls hat sich meine finale Entscheidung an diesem Morgen noch ein wenig hingezogen und gegen 11 Uhr habe ich dann bestellt. Apple hat mir als Lieferdatum den 4.10. genannt. Also war bereits die erste Charge der Geräte für den Veröffentlichungstermin am 21.9. vergriffen.

Ich war zu spät gekommen. Eigentlich war ich darüber auch froh, da ich mir bezüglich meiner Entscheidung nicht wirklich sicher war. Es gab noch die Möglichkeit, die Bestellung bis Ende September zu kündigen. Aber am Mittwoch darauf konnte ich mir dann auf meine iOS-Geräte das neue iOS 6 installieren (dazu habe ich bereits einen Beitrag geschrieben). Auch hier herrschte eher ein wenig Enttäuschung, da iOS 6 leider kein Google Maps und auch kein YouTube mehr enthält. Google-Dienste, die ich sehr schätze und häufig benutzt hatte.

Nano-SIM – eine neue Größe

So langsam bereitete ich mich also auf das neue Gerät vor, indem ich am 21.9. dann wie viele Tausende Telekom-Kunden eine Nano-SIM bestellen wollte. Es blieb beim “wollte”, da der Bestand der Telekom an Nano-SIMs endlich war und mir mitgeteilt wurde, daß leider keine Nano-SIM mehr vorhanden war. Ich würde informiert werden, wenn eine für mich vorhanden sei.

Was beschreibt meine Überraschung, als ich am 22.9. die Mitteilung von Apple erhielt, daß mein weißes iPhone 5 versandt worden ist. Und Hermes teilte mir mit, daß der Liefertermin dann auch der 22.9. sein würde. Den ganzen Tag mußte ich vor Ort bleiben bis dann gegen 17 Uhr der Hermes-Bote mit den Worten: “Es ist Weihnachten” vor der Tür stand 😉

Und dann hielt ich es in Händen. Das Design und das Material unbeschreiblich hochwertig. Aber das Gewicht! So viel leichter, daß es wie Spielzeug gegen mein Spitzen-iPhone 4S wirkte. Das gravitätische Gewicht war weg und ich hatte zu allem Überfluss auch keine Nano-SIM, um das Gerät zu aktivieren.

Was machen nur all die Kunden, die nicht Verträge bei den 4 großen Netzbetreibern haben? Von einem Kollegen habe ich erfahren, daß z.B. 1&1 erst ab 1.10. Nano-SIMs verfügbar hat. Die werden dann frühestens am 2.10. versandt. Tolle Situation, wenn man am 21.9. zu den Ersten gehörte, die ein solches Gerät in der Hand halten und über zwei Wochen nichts damit machen können. Nun ja, bei mir sah es auch erstmal so aus. Aber am Montag konnte ich mir im Büro von einem Kollegen seine Nano-SIM ausleihen und das Gerät aktivieren und am Abend konnte ich das iPhone 5 mit einem Backup meines iPhone 4S aufsetzen.

Umstellung auf das Neue

Und dann begann der “Transformations-Prozess” 😉 Solange ich die beiden Geräte in der Hand verglich, war ich immer der Meinung, daß mir das iPhone 4S wegen des höheren Gewichtes besser gefällt und hochwertiger wirkt. In dem Moment, wo das iPhone 5 zum Leben erweckt worden ist und ich mehrere Stunden das Backup überprüfte und das Gerät in Händen hielt, passierte folgendes: ich nahm für einen Vergleich das iPhone 4S in die Hand und ich hatte mit einem Mal das Gefühl, daß es klobiger, unförmiger und weniger elegant als das schlanke iPhone 5 wirkte. Und da war es geschehen. Seitdem habe ich das iPhone 4S nicht mehr genutzt, da das iPhone 5 in allen Belangen überlegen ist.

Am Tag darauf kam auch schon die Nano-SIM und ich konnte das iPhone 5 vollständig nutzen. Die Nachteile dieser Transformation sind natürlich auch sichtbar. Die Halterung im Auto ist nicht kompatibel. Man braucht wegen der erhöhten Gefahr von Kratzern ein neues Etui. Bei meinem jetzigen ragt das Gerät einen 1cm nach oben raus. Ich habe noch kein Dock, was ich als sehr unelegant empfinde. Hoffentlich kommt Apple bald mit einem eleganten weißen Dock raus.

Kritiken

Und was hat sich in den letzten Tagen alles über Apple an Häme ausgebreitet. Schlechte Karten (MapGate), Kratzer bei Auslieferung und bei der Benutzung (ScuffGate), Kritik an Lightning und die fehlende Möglichkeit HD-Videos an Fernseher weiterzugeben, Wegfall von Google Maps und YouTube, trotz bestehendem Vertrag mit Google. Sogar Tim Cook hat einen offenen Brief geschrieben und sich wegen der schlechten Umsetzung der Apple Karten-App entschuldigt. In allen Reviews wird Apple nicht mehr als Innovationsführer gesehen. Das ist jetzt Samsung mit seinem Galaxy S3, was bereits ein halbes Jahr auf dem Markt ist.

Aber auch anderes, Positives wird vermerkt. Der neue Apple A6 Prozessor scheint ein Dual Core-Kraftwerk zu sein, das mit viel Sachkenntnis von Apple handoptimiert wurde. Die Akku-Laufzeit ist trotz aller gestiegener Leistungsdaten nicht gesunken. Die größere Displayfläche wird von den angepassten Apps sinnvoll genutzt. Das Display selbst ist qualitativ noch besser und man sieht es auch. Das Bild wirkt nochmal klarer, was schon eine Leistung ist, da sich das Retina Display des iPhone 4S nicht verstecken muss. LTE bei Telekom ist ein toller Datenturbo. Zum Glück bin ich Kunde. Und die Alu-Anmutung, die geringere Dicke und das geringere Gewicht ist über längere Zeit betrachtet doch ein absolutes Plus für das neue iPhone 5. Die Karten App mit ihrer Turn-by-Turn Navigation ist in dem Bereich, wo ich es eingesetzt habe, einwandfrei. Das optische Feature des Flyover in der Karten App ist genial, obwohl es nicht viel wirklichen Zusatznutzen liefern wird. Es ist optisch ein Hochgenuss: wie das ganze iPhone 5!

Fazit

Trotz erster Enttäuschung wegen mangelnder neuer Features, dem vorsichtigen Design-Update, den nicht wirklich sichtbaren 200 neuen Features von iOS 6, so ist das weiße iPhone 5 mit iOS 6 ein vollwertiger Ersatz für mein (altes) iPhone 4S. Dieses wirkt auf einmal wie ein Relikt aus alten Zeiten, das nun mit etwas viel Besseren ersetzt wurde. Dieser Effekt ist frappierend und war für mich nicht abzusehen. Kurz gesagt: Apple scheint trotz aller Kritik alles richtig gemacht zu haben. Hoffentlich ist das weiße iPhone 5 nicht so anfällig für Kratzer. Immerhin hat Apple ja Erfahrung mit diesem Aluminium in ihrer Mac und iPad-Reihe und hat hoffentlich Tricks gelernt, wie man diese Oberflächen vor Kratzern schützen kann.

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