Der zweite Beitrag in meiner Reihe von Beiträgen zur Neugestaltung der Ausstellung in meinem Computermuseum. Heute und an weiteren 31 Tagen stelle ich die Zusammenstellung meiner Ausstellungsstücke vor. Heute bekommt ein ganz besonderer Computer aus meinem digitalen Leben seine Präsentation. Seine Tastatur ist ein Beispiel für die schlechteste Tip-Erfahrung. Selbst mit speziellen Hardware-Zusätzen ist das Tippen schwer auf diesem Computer.

Sinclair ZX81
Natürlich hat der Sinclair ZX 81 einen ganz besonderen Platz in meinem Computermuseum verdient. Er ist der älteste Computer in meiner Sammlung. Deshalb konnte ich schon vor zwei Jahren meinen Beitrag zum 40. Jubiläum des Sinclair ZX81 schreiben. Und er war mein erster Computer. Aber es war eine Strafe mit dieser Tastatur zu programmieren. Zwar sollte das Tippen von Programmcode einfach gemacht werden, indem auf Druck einer Taste ein BASIC Befehl auf dem Bildschirm erschien. Aber dieses schwammige Gefühl auf der Folientastatur hat keinerlei Rückmeldung gegeben, ob man die Taste gedrückt hat oder nicht.
ZX81 Push Button Keyboard
Erste Abhilfe und eine Verbesserung des Tippgefühls sollte eine Aufsatztastatur bringen, die auf die Folientastatur geklebt wurde. Das ZX81 Push Button Keyboard war die Lösung. Damit spürte man wirklich die unterschiedlichen Tasten. Der Tastendruck wurde über einen Stift auf die Folientastatur weitergegeben. Einen richtigen zuverlässigen Klick hatte man zwar immer noch nicht, aber das Tippgefühl war schon viel besser. Ich hatte das Glück ein Original verpacktes Keyboard bei eBay zu finden und zu ersteigern. Leider habe ich meinen eigenen ZX81 mit der aufgeklebten Tastatur bereits in den 80er Jahren verkauft. Umso mehr habe ich mich gefreut, diese Aufsatztastatur wiederfinden zu können.
Memotech Tastatur-Interface (Memopak I/F)
Memotech hatte wunderschönes aus Aluminium gefertigtes Zubehör für den Sinclair ZX81. Dazu gehörte auch die Memotech Tastatur für den Sinclair ZX81. Sie wurde hinten an den Erweiterungsport des Computers angeschlossen und funktionierte sofort. Ich hatte damals die schwarze Tastatur von Memotech. Bei eBay habe ich dann die schicke blaue Variante ersteigern können. Leider war diese Tastatur vom Layout keine vollständige Tastatur mit einer separaten Leertaste unterhalb des Tastenfeldes. Aber das Tippen war viel einfacher damit und ein großer Fortschritt.
Tippen leicht gemacht? Nicht wirklich, wie ich in meinem Beitrag über die Qualität von Computertastaturen in meinem Computermuseum festgehalten habe.
Memotech Memopak 16K
Ein weiteres Zubehör, um den Sinclair ZX81 zu einem ernsthaften Computer zu machen war eine Speichererweiterung. Memotech bot damals eine 16 KB RAM-Erweiterung an, die mit demselben eleganten Aluminumgehäuse wie bei der Tastatur hinten an den Erweiterungsport angeschlossen wurde. Der ZX81 war bekannt dafür, dass er schnell abstürzen konnte, wenn die angeschlossene RAM-Erweiterung wackelte. Deshalb gab es dann Tipps wie die Verwendung von Klettband zur Fixierung der beiden verbundenen Gehäuse. Mit dieser Speichererweiterung war es mir dann möglich mein großartiges Computerspiel ZX Fall zu schreiben.
Fazit
Der Sinclair ZX81 ist ein wichtiger Meilenstein nicht nur für mich, sondern vor allem für bezahlbare Computer auf dem Markt. Er war der erste Computer, der mehr als 1 Millionen mal verkauft wurde. Sein unschlagbar günstiger Preis hat das ermöglicht. Aber dafür hat man auch wenig Computer bekommen. Deshalb aber ist rund um diesen Sinclair Computer ein ganzes Ökosystem von Herstellern entstanden, die Zubehör und Software für dieses Gerät angeboten haben. Und damit war dieser Computer für viele Menschen der erste Einstieg in das Digitale Leben. Genauso wie der ZX Spectrum hat der ZX81 die britische Homecomputerindustrie in den 80er Jahren begründet.
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