Benchmarktests auf Smartphones, Phablets und Tablets erfreuen sich großer Beliebtheit. Und Samsung wurde erwischt, ein System speziell auf Benchmarks auszurichten
Grundsätzlich sind sie eine Umsetzung von den PC-Plattformen und sollen die Leistungsfähigkeit der Geräte in einer oder mehrerer Kennzahlen verdeutlichen. Einerseits dient es dazu, um die Weiterentwicklung und Pflege der Plattformen über Generationen hinweg darzustellen. Andererseits, um sich im Kampf mit den Marktkonkurrenten zu positionieren und zu behaupten.
Gerade Marketing-Abteilungen greifen gerne auf diese Benchmarks zurück. Eventuell gibt es auch eine unheilige Allianz zwischen Marketing und Engineering, so dass gewisse leistungssteigernde Maßnahmen für die Geräte vereinbart werden.
Neben Samsung behandeln weitere bekannte Firmen die Benchmarks speziell, um die technische Plattform optimal in den Tests zu positionieren. Über die Zeit scheint sich dieser Trend zu verstärken, wie es sich beim neuesten Gerät von Samsung, dem Galaxy Note 3 darstellt.
Anscheinend haben die Ingenieure herausgefunden, welche Hard- und Softwarekonfigurationen wie aktiviert werden müssen, um die Testergebnisse der Benchmark Apps zu optimieren. Diese Optimierung scheint dazu zu führen, dass in manchen Tests bis zu 50% höhere Ergebniswerte im Vergleich zur Nicht-Optimierung erscheinen können.
Samsung scheint bei Benchmarks einen Vorsprung zu haben. Ich bin überzeugt, dass die anderen schnell dazulernen werden und sich die Ergebnisse danach wieder angleichen werden 😃
Leider gibt es nur wenige, die sich diesem Trend nicht anschließen wollen. Dazu gehören Google und seine Mobilfunk-Sparte Motorola, aber auch Nvidia.
Technik-Doping
Ein bisschen erinnert mich das an Doping im Sport. Leider mit denselben Parallelen. Seit jeder weiß, dass gedopt wird, interessiert einen der Sport (Tour de France, Leichtathletik) nicht mehr wirklich und die Bestwerte (Usain Bolt) werden immer mit einem (gerechtfertigten?) Zweifel akzeptiert.
Auf einem der Blogs, die ich regelmäßig lese gibt es einen Autoren, der ziemlich auffällig dieses Vorgehen von Samsung und anderen verteidigt. Ich frage mich nur warum? Sind Tech-Blogger mittlerweile genauso korrumpiert, wie es Redakteure von HiFi-Fachzeitschriften sind? Ist dieser Autor so abhängig von diesen Firmen, weil ihm weltweite Reisen zu Tech-Events oder exklusive Test-Möglichkeiten nur möglich sind, wenn der Inhalt der Berichte diesen Firmen passt?
Schade, schade. Vor allem seine Ankündigung die Benchmark-Tests weiter durchführen zu wollen, kann ich nicht nachvollziehen. Wie will er denn die Nexus-Geräte von Google in diesen Vergleichen bewerten? Die Testergebnisse müssen zwangsläufig geringere Werte aufzeigen. Aber heißt das dann zwangsläufig, daß diese Geräte weniger leistungsfähig sind? Es heißt doch nur, daß sie unter den Bedingungen der Benchmark-App nicht optimale Ergebnisse liefern, da der Hersteller es versäumt hat, dieselben Tweaks wie Samsung und andere zu aktivieren.
Also wieder Äpfel mit Birnen verglichen 😃
Testen des Bildschirmruckelns – ein guter Benchmark
Ich schaue mir gerne diese Usability- und Leistungs-Tests von Android Phones an. Ein beliebter Test aller Reviewer ist das schnelle Swipen durch alle Startscreens. Dies soll ein Nachweis dafür sein, wie leistungsfähig das neue System im Vergleich zu älteren Systemen ist. Wenn nichts ruckelt, dann hat man anscheinend ein großes Problem von Android behoben.
Dass man dafür Vier- oder Acht-Kern CPUs mit hoher Taktung braucht ist schon ein Armutszeichen. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass diese Problematik bei Android ein und für alle Mal durch das Project Butter behoben worden ist. Scheint immer noch nicht der Fall zu sein.
Auf allen meinen iOS-Geräten hatte ich mit dem Bildschirmruckeln in den Startscreens nie ein Problem. Das ist jetzt mit iOS 7 und dem iPad 3 mit seinem Retina-Display nicht mehr so. Tatsächlich scheinen die Live-Transitions auf dem Retina-Display den Grafik-Prozessor zu (über)fordern. Dieses Ruckeln ist untypisch für Apple. Aber da erlebt man wirklich auch mal, dass die Apple-Platform nicht immer performant genug ist. Ich brauche unbedingt einen 64-Bit-Prozessor 😉